Buchtipp

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Der scharlachrote Wolf, Roman von Godersi Tschocheli, Frankfurter Verlagsanstalt 2018, 22 Euro

Georgien ist Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse 2018. Nino Haratischwili ist die meist diskutierte Gegenwartsautorin und am 7. November zu Gast in Kronberg.

Vor der Gegenwartsliteratur lag die lange Phase der Zensur, in der die Sowjetunion kritische Äußerungen bis in die Romane hinein verboten hat und Zuwiderhandlungen drastisch bestraft wurden. Aus dieser Zeit stammt der Roman „Der scharlachrote Wolf“ von Godersi Tschocheli, der den Weg von Luka beschreibt, einem jungen Mann aus den Bergen des Kaukasus in die Stadt Tblissi. Er kommt mit großen Hoffnungen und Erwartungen, die schnell enttäuscht werden. Seine authentische, offene Art verträgt sich nicht mit einer vom Militär und Repression geprägten Gesellschaft. Luka will schnell wieder weg, aber der Busfahrer lässt ihn bei Eis und Schnee in den Bergen zurück. Als ihn ein Wolfsrudel umzingelt und den Kreis immer enger zieht, wird er in letzter Minute von einem alten Mann gerettet. Der nimmt ihn mit in seine Hütte und erzählt Luka von seinem Leben, das er teils als Wolf und teils als Mensch verbracht hat. So treffen in diesem Roman heidnische und christliche Motive, Tradition und Moderne aufeinander. „Der scharlachrote Wolf“ des 2007 verstorbenen Autors Godersi Tschorelli ist ein moderner Klassiker der georgischen Literatur.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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