CDU setzt allein auf bewährte Kräfte bei der Kandidatenaufstellung

Versammlungleiter Landrat Ulrich Krebs (rechts) mit dem neu gewählten erweiterten CDU-Stadtverbandsvorstand und seinem neuen „alten“ Chef, Reinhard Bardtke, Sechster von rechts. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – „Wir mussten bei einigen schon Überzeugungsarbeit leisten, uns eine weitere Legislaturperiode als Kandidaten zu begleiten“, so der Bericht des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden aus dem Ausschuss für die Aufstellung der Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 6. März 2016. „Einige schwankten aufgrund von beruflicher Belastung“, berichtete Bardtke im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Christdemokraten mit Vorstandswahlen und Listenwahl. „Doch wir konnten sie für weitere fünf Jahre gewinnen, für uns zu marschieren und so bin ich überzeugt, dass wir eine sehr gute Liste bieten, in der auch neue Mitglieder berücksichtigt wurden, um am 6. März erfolgreich zu sein“, so Bardtke. Das Ziel für die Wahl sei klar, als größte Fraktion im Stadtparlament habe man 2011 38,80 Prozent geholt. „Nächstes Jahr soll eine Vier vorne stehen.“ Derzeit hat die CDU 13 Sitze im Stadtparlament, einen mehr streben die Christdemokraten mindestens an. Doch Bardtke weiß, die Zeiten sind nicht einfacher geworden, es gibt „mehr Brennpunkte“, nicht nur die klammen städtischen Kassen, sondern auch in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierte Projekte wie das Hotel und der Kammermusiksaal am Bahnhof. Man bemühe sich hier um eine intensive Öffentlichkeitsarbeit um die eigenen Motive darzustellen. Es gehe hier um die schwierige Aufgabe, städtbauliche und wirtschaftliche Aspekte erfolgreich für eine positive Weiterentwicklung der Stadt gegeneinander abzuwägen. „Natürlich nehmen wir auch die Kritiker ernst und überprüfen alle Argumente“. Bardtke verwies auch auf ein Positionspapier dazu auf der CDU-Hompage. Er sei zufrieden mit dem, was die CDU in der Koalition mit der SPD in den vergangenen fünf Jahren erreicht habe. Das konnte auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Becker nur unterschreiben. „Die Koalition harmonisiert weiterhin sehr gut“, bestätigte er. „Trotz einer weiterhin schwierigen finanziellen Gesamtsituation ist es uns gelungen, den Schuldenberg der Stadt erheblich zu reduzieren. Nach fünf Jahren konnte die Schuldenlast von 31 Millionen Euro auf rund etwa 23,4 Millionen Euro reduziert werden.“ Nach dieser strikten Ausgabendisziplin verbunden mit Grundsteuererhöhung müssen nun die städtischen Einnahmen langfristig gesichert werden. „Die CDU steht deshalb für eine aktive Wirtschaftsförderung und unterstützt daher den Bau eines Hotels am Bahnhof“, betonte er. Außerdem will die CDU einen Antrag zur Tourismusförderung in die kommende Sitzungsrunde einbringen, da sie als Teil der Wirtschaftsförderung zu betrachten sei. „Wir wollen eine Bündelung in Sachen Tourismus.“ Damit bewirken will die CDU eine Belebung der Innenstadt. Diesen Antrag stellt die CDU allein, da ihr Partner, wie Becker verriet, hier eine andere Strategie verfolge. „Sie sehen, es bei uns wie in einer guten Ehe. Man darf auch mal was alleine machen. Aber Fremdgegangen wird nicht!“

Dank souveräner Leitung der Kommnalwahllistenabstimmung, als auch der Vorstandswahl und der Wahl der Delegierten für die Kreisparteitage durch den Landrat Ulrich Krebs gelang es den Christdemokraten trotz stattlicher Tagesordnung zügig, alle wichtigen Tagesordnungspunkte abzuhaken.

Für den Vorstand wurde für weitere fünf Jahre Reinhard Bardke an die Spitze gewählt. Ihm zur Seite stehen als seine Stellvertreter Felicitas Hüsing und Andreas Knoche, als Schriftführer ebenfalls bewährt, wurde Bernhard Kilb wieder gewählt. Nicht mehr mit von der Partie ist Michael Zink im Vorstand, als neuer Schatzmeister wurde der 27-jährige Jens Brettschneider gewählt. Er übt dieses Amt bereits für die Junge Union aus. Michael Zinks Frau, Alice Wengorz, für die CDU derzeit im Magistrat, hat nur noch einen symbolischen Platz auf der Kommunalwahlliste, genauso wie das jahrzehntelange Magistratsmitglied Adam Bettenbühl. Sie alle scheiden nach Wunsch aus. Auch der Name Blanka Haselmann (Stadtverordnetenvorsteherin) fehlt, da es sie beruflich nach Berlin gezogen hat. Ebenso der CDU-Stadtverordnete und langjährige HFA-Vorsitzende Karlheinz Graeber verabschiedet sich mit einem symbolischen letzten Platz auf der 54 Namen umfassenden Liste aus seiner langen aktiven Zeit der Kommunalpolitik. Die Namen auf den ersten zehn Listenplätzen sind allesamt bekannt und mit bewährten Kräften besetzt. Auf Platz 1 Andreas Becker, auf Platz 2 Brigitte Möller, derzeit im Magistrat, gefolgt von Reinhard Bardtke, Andreas Knoche, Felicitas Hüsing, Michael Dahmen, Claudia Gruchow, Mike Ambrosius, Max-Werner Kahl und Stefan Möller auf Platz 10. Einzig neu scheint Joachim Fieß auf Platz 14, 39 Jahre alt, im IT-Unternehmen als Manager tätig, Round Table-Mitglied, acht Jahre in Kronberg und neu in den Reihen der CDU.

Während Andreas Becker in seiner Rede abschließend seinen Mitstreitern im Fraktionsvorstand sowie der gesamten Fraktion, den Ortsbeiräten und dem Magistrat „für die gute Zusammenarbeit dankte“, ließ es sich Landrat Ulrich Krebs nicht nehmen, den Kronbergern insgesamt für ihr ehrenamtliches Engagement zu danken, nicht nur in der Partei, auch in der Flüchtlingsarbeit.



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