EFC-Mädels zeigen Freundinnen ihre Begeisterung für den Teamsport

Wir sind ein tolles Team und freuen uns über noch mehr fußballbegeisterte Mädchen signalisierten die EFC Mannschaftsspielerinnen, die sich hier gemeinsam mit den Schnuppertag-Teilnehmerinnen zum Gruppenfoto stellten. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Auf dem EFC-Gelände weit und breit nur Mädels, die die Fußbälle vor sich her kickten. Für manchen Fußballer auch im Hochtaunuskreis ist das noch immer ein ungewohntes Bild. Auch beim EFC sind es weit mehr Jungen, die Fußball spielen. Doch am vergangenen Freitag durften nur die weiblichen Spieler auf den Platz: Der EFC hatte sich beim DFB beworben, den „Tag des Mädchenfußballs“ bei sich ausrichten zu dürfen. „Wir haben das große Los gezogen und sind für den Hochtaunuskreis auch tatsächlich ausgewählt worden“, freut sich der Koordinator der Juniorinnen beim EFC, Günther Rux. Damit war jedes fußballbegeisterte Mädchen aus dem Hochtaunuskreis an diesem Tag eingeladen, die EFC-Spielerinnen und ihre Trainer und den Sport als solchen kennen zu lernen. „Wir haben Mädchen hier, die einfach mal schnuppern wollen, ob ihnen die Sportart gefällt, aber wir haben auch erfahrene Spielerinnen hier, die sich überlegen, vielleicht zu uns zu wechseln“, erzählt er. Oberusel ist nämlich die einzige Kommune, die ebenfalls reinen Mädchenfußball anbietet. In allen anderen Gemeinden spielen die fußballbegeisterten Mädchen gemeinsam mit den Jungen in Mannschaften, erklärt Rux dem ehrenamtlichen Sportdezernent, Klaus Pfeifer, der gemeinsam mit seiner Frau vorbeigekommen ist, um sich selbst ein Bild vom „Tag des offiziellen Mädchenfußballs“ zu machen. Mit zunehmendem Alter bringe das jedoch Schwierigkeiten – nicht nur, dass die Mädels sich nicht mehr in der Männerkabine umziehen mögen, auch die Kräfte bei Jungen und Mädchen seien nun einmal unterschiedlich verteilt. In Kronberg sind derzeit rund 50 Mädchen beim EFC, aufgeteilt in drei Altersgruppen. Erst vor zwei Jahren ins Leben gerufen, genießen die Mädchenmannschaften beim EFC einen hohen Zulauf. Dass es richtig Spaß macht, beim EFC Fußball zu spielen, das vermittelten an diesem Tag die U10 sehr überzeugend. Trotz großer Hitze waren sie mit Feuereifer beim Training dabei und wussten im Interview sehr genau, warum sie gerne ins Training kommen. „Wir sind einfach eine richtig gute Clique“, sagt Maya Banach und ihre Mannschaftskolleginnen können das alle nur bestätigen. Man spürt, die Mädels hier verstehen sich. Übrigens seien auch die Trainer und Trainerinnen sehr nett, verraten sie noch und Katharina Muth erzählt grinsend: „Wenn man mal Wut im Bauch hat, eignet sich der Fußball übrigens ausgesprochen gut dazu, sie rauszulassen.“ Dass die Jüngsten gerade im Vereinspokalfinale stehen, vergessen sie selbst zu erwähnen, die gemeinsame Freude am Spiel steht für sie eindeutig im Mittelpunkt. Aus diesem Grund haben sie heute auch Freundinnen und Klassenkameradinnen überredet, statt ins Schwimmbad mit auf den Kunstrasenplatz zu kommen, um selbst einmal auszuprobieren, wie es ist, den Fußball zu kicken. Während hier spielerisch geübt wird, den Ball mit der Fußinnen- und Außenseite kontrolliert zur Mitspielerin zu passen, ist die U12 bereits dabei, bestimmte Spielzüge einzustudieren, während die leistungsbezogene U14 gemeinsam mit den Spielerinnen, die zum „Schnuppertag“ gekommen sind, bereits auch taktische Spielzüge austüftelt.

Günther Rux hat vor zwei Jahren, damals noch gemeinsam mit Jörg Zwiener, den Aufbau des Mädchenfußball beim EFC begonnen. Bis dahin hatte er viele Jahre lang in Oberhöchstadt auschließlich Jungenmannschaften trainiert. Seine eigene fußballgegeisterte Tochter war es, die ihn darauf brachte, die Mädchen mehr fördern. „Frauenfußball ist immer noch etwas Exotisches“, musste er feststellen. Ihm persönlich macht es unheimlich viel Spaß, zu sehen, wie unterschiedlich sich die Mädchen zu den Jungen verhalten. „Sie sind wirklich viel sozialer, dass muss einfach gesagt werden“, berichtet er. Es sei keine Seltenheit, dass sie sich mitten im Turnier um die verletzte Gegnerin kümmern, das habe er bei Jungen in der Weise noch nicht erlebt. Aber auch beim Spielen schauen sie, dass der Gegnerin nicht so viel passiert. Außerdem weiß er die Konzentration der Mädels zu schätzen. „Sie hören ausgesprochen aufmerksam zu und versuchen wirklich, alles gleich umzusetzen.“ Wenn es um ein vereinsinternes Spiel gegen die altersgleichen Jungen geht, dann seien sie jedoch ausgesprochen ehrgeizig. „Was die Jungen an Kraft schon mehr haben, gleichen die Mädchen gekonnt durch eine gute Taktik aus“, weiß er zu berichten. „Da sind sie oftmals schon besser.“

Wer bei diesen großen Schnuppertag, bei dem der DFB auch kleine Geschenke für die Teilnehmerinnen verteilte und allerlei Übungsmaterial zur Verfügung gestellt hatte, nicht dabei sein konnte, kann an jedem anderen Trainingstag der Mädchenmannschaften zum Schnuppern gerne vorbeischauen. Die einzelnen Trainingszeiten finden Interessierte auf der Hompage des EFC Kronberg. „Unser großes Ziel für die nächsten zwei bis drei Jahre ist es, weiter so zu wachsen, dass wir eine eigene Frauenmannschaft stellen können“, verrät Rux abschließend.



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