FDP lehnt Präventionsrat als teures Placebo ab

Kronberg.– Die Koalition beantragt die Einrichtung eines Präventionsrates, um eine ,Eskalation der Sicherheitslage‘ in Kronberg zu verhindern“, so die FDP in einer Pressemitteilung. Einen Präventionsrat von 19 Mitglieder hätte es schon einmal 1996 in Kronberg gegeben. „Mangels Effizienz ist der eingeschlafen. Warum die Koalition diese Erfahrung ignoriert und wieder auf dieses Pferd setzt“, fragt sich Dietrich Kube, langjähriger FDP Stadtverordneter, „ist uns ein Rätsel. Hinweise und Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern werden schon heute von diesen an die Stadtverordneten, den Bürgermeister oder die Verwaltung herangetragen. Da bedarf es dieses teuren Gremiums nicht.“ Dieser aus mindestens 15 Mitgliedern bestehende Ausschuss soll ein „positives Sicherheitsgefühl“ erzeugen. Um dieses zu erreichen, sollen u.a. Gewalt und Vandalismus eingeschränkt – sowie die „informelle soziale Kontrolle“ erhöht werden.

Soweit es um sich häufende Straftatbestände an einem bestimmten Ort geht, sei es Aufgabe der Polizei, präventiv tätig zu werden. Darüber hinaus haben die Stadtverordneten in dem Haushalt 2018/2019 50.000 Euro zur Verbesserung der Sicherheitslage zur Verfügung gestellt, informiert die FDP. Hierüber sollen unter anderem Streifen durch einen Sicherheitsdienst finanziert werden. Die FDP- Fraktion erwartet nun von der Verwaltung ein Konzept über die Verwendung der Mittel. Eine entsprechende Anfrage ist für die nächste Sitzung der Stadtverordneten am 12. April geplant.

Soweit die Verursacher von Pöbeleien und Vandalismus aus dem Schulumfeld kommen , sei dies insbesondere Thema der Jugend- und Sozialarbeit in den Schulen. So finanziert der Förderverein der Altkönigschule mit Unterstützung der Gemeinden Kronberg, Steinbach und dem Hochtaunuskreis seit zirka 10 Jahren die Sozialarbeit in der Schule. Was als Anschubfinanzierung gedacht war, hat sich zu einem Dauerthema entwickelt. Jedes Jahr bangt der Vorstand des Vereins, ob die Finanzierung im Folgejahr gesichert ist, oder er aber auf den Kosten für die Sozialarbeit zum Teil sitzen bleibt. „Immerhin handelt es sich um rund 50.000 Euro im Jahr“, so die FDP. „Wegen Wegfalls einiger privater Spender ist die zukünftige Finanzierung nicht mehr gesichert, das heißt , die Eltern müssten mit ihren Beiträgen die Differenz finanzieren“, so Kiep. „Hier sollte endlich eine dauerhafte Lösung seitens der öffentlichen Hand gefunden und der Förderverein hiervon entlastet werden. Effektive Prävention muss in den Schulen ansetzen“, fordert Walther Kiep, Vorsitzender der FDP-Fraktion, „hiervon profitieren gerade die verunsicherten Kronberger Bürgerinnen und Bürger dauerhaft.“ (mw)



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