FDP: Nutzung des Bahnhofs in Eigenregie – eine Alternative

Kronberg. – „Es ist schon einige Jahre her, da beschlossen die Stadtverordneten den Verkauf des Bahnhofes durch die Ausübung des Vorkaufsrechtes, verbunden mit finanziellen Zugeständnissen, selber zu erwerben“, erinnert die FDP sich zurück: „Man wollte das zukünftige Schicksal des Bahnhofes nicht in fremde Hände legen. Unter diesen Umständen kann ich nicht verstehen, dass der Magistrat und die SPD nach Gesprächen mit einem Investor nun den Verkauf durchsetzen wollen. Da machen wir nicht mit“, stellt Dietrich Kube, Mitglied der FDP-Fraktion fest.

Zu keinem Zeitpunkt sei es der Verwaltung offensichtlich in den Sinn gekommen dieses Projekt so anzubieten, „wie sie es jetzt am 6. Juli aufgrund des Beschlusses der Stadtverordneten in ,Immo Scout‘ getan hat“, so Kube weiter. „Allerdings werden die Interessenten aufgefordert bis zum 6. August also innerhalb von vier Wochen während der Sommerferien ein Kaufangebot und ein Nutzungskonzept vorzulegen“, kritisiert er. Und zitiert den Ausschreibungstext: „Es ist deshalb ein nachhaltiges Nutzungskonzept vorzulegen, aus dem die geplanten Sanierungsmaßnahmen abgestimmt auf die Nutzungen hervorgehen. Die geplanten Nutzungen sind detailliert mit vorgesehenen Flächenanteilen im Gebäude und dem daraus resultierenden Stellplatzbedarf darzulegen. Zum Stellplatzbedarf und dessen möglicher Realisierung werden Aussagen erwartet. Weiterhin ist ein Finanzierungskonzept abgestimmt auf die geplante Sanierung und Nutzung vorzulegen.“

Kube dazu: „Diesen Maßstab hat nicht einmal der jetzige Interessent nach monatelangen Gesprächen mit der Verwaltung im Rahmen seiner Vorlage im HFA erfüllt.“ Weder sei ein nachhaltiges Nutzungskonzept noch das dazugehörige Finanzierungskonzept im Hinblick auf die Sanierung und anschließende Nutzung vorgestellt worden. Kube betont: „Die Entscheidung über das weitere Vorgehen liegt in den Händen der Stadtverordneten, die nun zügig aber verantwortungsvoll über die weiteren Schritte entscheiden müssen. Es ist kaum vorstellbar, dass ein möglicher Interessent in der Lage ist, innerhalb von vier Wochen ein ausgereiftes Konzept vorzulegen. Die Schlussfolgerung der SPD, dann eben sofort zu verkaufen, ist angesichts der Vorgeschichte merkwürdig“, findet er. Die FDP -Fraktion erinnert in diesem Zusammenhang an das Thema Lokschuppen: „Der erste Käufer hatte sich verpflichtet, diesen als Veranstaltungsraum zur Verfügung zu stellen. Der jetzige Eigentümer hat daraus ein Bürogebäude gemacht.“ Bei dem Bahnhofsgebäude handele es sich „nicht um irgendeine städtische Immobilie“, sie sei im Zusammenhang mit der Bebauung des Bahnhofsareals mit Konzertsaal und Verwaltung, Hotel und Wohnbebauung „von zentralem öffentlichem Interesse“. Und so fordert die FDP und mit ihr der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Walther Kiep abschließend fest: „Es muss sichergestellt sein, dass die Stadt dauerhaft über die Nutzung des Gebäudes bestimmen kann. Dies ist eigentlich nur möglich, wenn die Stadt selbst die Immobilie entwickelt. Dass das möglich ist zeigen erfolgreiche Projekte wie die Receptur und die Burg.“ (mw)



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