„Wir freuen uns über die Ehrung und sind richtig stolz“

Schecks und Blumen überreichten Sigrid Theis (Zweite von links) und Anneliese Kreß, an Bürgermeister Klaus Temmen (rechts) und an die Präsidentin des Zonta Club, Silke Wolter (links) Fotos: S. Puck

Kronberg (pu) – Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Kronberger Frauenverbände verleiht die Burgstadt seit 24 Jahren am Internationalen Frauentag den Kronberger Frauenpreis an Persönlichkeiten, die sich durch langjähriges und herausragendes Engagement auszeichnen. Wie Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche (CDU) während des jüngsten Festakts im frühlingshaft geschmückten Saal der Stadthalle in Erinnerung rief, führen Dr. Marianne Huf und Ingeborg Brake, die für die Betreuung von Asylbewerbern und ihr Engagement für den internationalen Club Kronberg ausgezeichnet wurden, die Riege der Preisträgerinnen an. Ein Thema, so Knoche, das gerade in jüngster Vergangenheit wieder extrem an Aktualität gewonnen habe. Die bisher 45 geehrten Frauen stünden nicht nur für ehrenamtliche und individuelle Arbeit, sondern seien auch Vorbild und Antrieb für andere, ihnen nachzueifern und sich ebenfalls für das Gemeinwesen einzusetzen. „Dieses Engagement ist umso wichtiger, weil wir in Zukunft angesichts der demographischen Entwicklung und der ohnehin schwierigen Lage der öffentlichen Finanzen noch viel stärker als bisher auf diese Unterstützung angewiesen sein werden“, unterstrich der Stadtverordnetenvorsteher.

Die beiden an diesem Abend im Mittelpunkt des Geschehens stehenden diesjährigen Preisträgerinnen, Anneliese Kreß und Sieglinde Theis, zählen seit Jahrzehnten durch ehrenamtliches Wirken und Nächstenliebe zu den tragenden Säulen ihrer Kirchengemeinden, ohne das Rampenlicht zu suchen. Unterschiedlichen Konfessionen angehörend eint beide der mit Leben erfüllte ökumenische Gedanke, was sie während der durch Bürgermeister Klaus Temmen vorgenommenen Urkundenübergabe in bewegender Weise zum Ausdruck brachten, indem sie sich an den Händen hielten.

Laudationes

Zuvor hatten der Vorsitzende des Ortsausschusses der katholischen Kirche St. Vitus, Stefan Hans, und der evangelische Pfarrer Hans-Joachim Hackel (St. Johann) kurzweilige persönliche Laudationes für ihr jeweiliges Gemeindemitglied gehalten. „Aus Erfahrung kann ich sagen, die Kirchen würden echt verzagen, hätten wir solche Frauen nicht“, brachte es Hans in einem abschließenden Gedicht auf den Punkt. Anneliese Kreß, Ehefrau von Bürgermeister a.D. Wilhelm Kreß, sei „liturgisch in und für St. Vitus unterwegs gewesen und hat sich dort einen ebensolchen bleibenden guten Namen gemacht“ und in mindestens sieben Gremien im kirchlichen Bereich letztendlich sicherlich nicht weniger Sitzungen ersucht als ihr Gatte. Für Schmunzeleffekte sorgte der mit einem schweren Seesack bepackte Pfarrer Hackel, der diesem nach und nach Gegenstände entnahm wie Skistiefel, Zelthering oder Kerze, die „seine Siggi“ charakterisierten. Die mit der Gemeindearbeit beispielsweise verbundenen Balanceakte bei Konfirmandenfreizeiten oder Festen führte er humorvoll vor Augen führte. Neben Urkunde und Scheck der Stadt und der durch die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kronberger Frauenverbände, Christina Nicolai, angesteckte silberne Ehrennadel überreichte auch die Präsidentin des Zonta Club Bad Soden-Kronberg, Silke Wolter, per Scheck einen Geldbetrag. Anneliese Kreß dankte im Namen beider „für die Ehrung, über die wir uns freuen und richtig stolz sind“. Sie persönlich stelle ihren Preis den Kindern der Albert-Simon-Schule in Himo zur Verfügung. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Mädchenchor St. Johann und dem Frauenstimmen Chor der Johanniskirche, die jeweils einen kleinen Einblick in ihr Repertoire gewährten. Die Verleihung des 24. Kronberger Frauenpreises nahmen des Weiteren wie üblich Kronberger Frauenverbände zum Anlass, den Schwerpunkt ihrer Arbeit im Foyer der Stadthalle vorzustellen. Darunter auch die Kinder der Nähgruppe „Nadel und Faden“ der katholischen Kirche St. Vitus, die mit dem Verkauf von selbst Genähtem die private Hilfe von Dr. Pano und Dagmar Bernardakis für Flüchtlinge und bedürftige Einheimische auf der Insel Lesbos unterstützen. Im Zuge der Veranstaltung skizzierten Nikolai und die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Heike Stein die nach wie vor ungleiche Situation von Frauen (siehe dazu weiteren Bericht in dieser Ausgabe).

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