Gewerbedefinition im B-Plan „Bendersee“ wird geändert

Für diese Gewerbeflächen, die direkt gegenüber von „Accenture“ liegen, gibt es einen konkreten Interessenten. Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Jahrelang waren sämtliche Bemühungen, die aktuell als Park&Ride-Parkplatz Kronberg-Süd genutzten Gewerbeflächen erfolgreich zu vermarkten, gescheitert. Weil es gegenwärtig, wie Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) und die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt, Dr. Ute Knippenberger in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) informierten, einen „ganz konkreten Interessenten“ für dieses Areal gibt, stand auf Anregung des Magistrats eine überschaubare Teiländerung des Bebauungsplans „Bendersee“ auf der Tagesordnung.

Im Detail sind dort nach bisherigen Festsetzungen lediglich Büro-, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude zulässig. Das schränkt den Kreis der potenziellen Nutzer sehr stark ein, denn während von Seiten der Stadt an dieser Stelle keinesfalls Tankstellen, Lagerplätze oder extrem lärmende oder luftverschmutzende Betriebe gewollt sind, wäre, wie Knippenberger erläuterte, aus Sicht des Magistrats beispielsweise gegen eine emissionsfreie Produktionsstätte für Mikrogeräte in Laboratmosphäre nichts einzuwenden.

Dieser Betrachtungsweise schloss sich der Bauausschuss quer durch sämtliche Fraktionen einheitlich an.

Den Tenor brachte die SPD-Stadtverordnete und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt Andrea Poerschke auf den Punkt: „Aus unserer Sicht gibt es keinerlei Einwände, noch dazu war es Thema beim Stadtentwicklungskonzept, dort Gewerbe anzusiedeln und daher sollten wir unseren warmen Worten für die städtische Wirtschaftsförderung auch Taten folgen lassen!“

Ermittlung Stellplatzbedarf durch Verkehrsgutachten

Bündnis90/Die Grünen-Vorstand Udo Keil lenkte in diesem Zusammenhang den Blick auf die Stellplätze und erkundigte sich, ob der Kenntnisstand der Grünen, dass der Investor nicht nur seinen eigenen Stellplatzbedarf decken wolle, sondern sogar einen möglichen Mehrbedarf bei den P&R-Parkplätzen, den Tatsachen entspreche.

Dies bejahte die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt, die obendrein darüber informierte, zur Ermittlung des tatsächlichen künftigen Bedarfs an Parkplätzen sowohl am Bahnhof als auch am Standort Kronberg-Süd werde ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, sodass man zeitnah einen detaillierten Überblick sowohl über die während der Bauphase am Kronberger Bahnhof notwendigen Interimsparkplätze haben werde als auch den Bedarf nach Beendigung sämtlicher Baumaßnahmen an beiden Standorten.

Der erarbeitete Entwurf zur Teiländerung des Bebauungsplans „Bendersee“ soll baldmöglichst der Öffentlichkeit, Behörden und Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt werden, sodass, sofern alles wie erhofft verläuft, die Verhandlungen zwecks künftiger Nutzung der betreffenden Flächen im Laufe des Jahres finalisiert werden könnten.



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