„Auch der Golf- und Landclub spart kräftig Wasser ein“

Kronberg. – In unserem Leserbrief vom 9. August 2018 kritisiert Leser Dirk Rydvan aus Kronberg, dass der Golfplatz des Golf- und Landclubs Kronberg auch weiterhin mit Trinkwasser bewässert wird, während die Stadt die Bürger aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen und niedrigen Wasserreserven zum Haushalten auffordere. Dazu merken Bürgermeister Klaus Temmen und Erster Stadtrat Robert Siedler im Namen der Stadt Kronberg an:

Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kronberg im Taunus waren und sind von der Stadtverwaltung zum Einsparen von Trinkwasser (unter anderem Verzicht auf Bewässerung von Rasenflächen) aufgerufen, dieser Aufruf galt und gilt auch für Unternehmen und Vereine. Dazu zählt auch der Golf- und Landclub Kronberg mit dem Golfplatz.

Die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtwerke befänden sich im ständigen Austausch mit den Ansprechpartnern der gewerblichen Großabnehmer, der Sportvereine sowie dem Golf- und Landclub Kronberg. „Der Golf- und Landclub Kronberg hat jeweils kurzfristig reagiert und die Bewässerung auf seiner Anlage drastisch reduziert“,s betonen sie. „Zuletzt wurde der Verbrauch auf ein Minimum zur Erhaltung der wertvollen Greens beschränkt. Über 90 Prozent des eigentlich notwendigen Bedarfs werden dadurch eingespart.“ Dazu müsse erwähnt werden, dass der Golf- und Landclub Kronberg auch über die eigenen Wassergewinnungsanlagen der Hessischen Hausstiftung versorgt werde und nur seinen zusätzlichen Bedarf über die Stadtwerke Kronberg bezieht.

Ein paar Zahlen, die zur weiteren Veranschaulichung und zur Versachlichung der Diskussion – auch in den sozialen Medien – beitragen, nennen sie auch: „Der durchschnittliche Wasserverbrauch im Stadtgebiet Kronberg beträgt an einem normalen Sommertag rund 3500 bis 4000 Kubikmeter. In den letzten Tagen und Wochen während der anhaltenden Hitzeperiode betrug der Verbrauch in Spitzenzeiten allerdings rund 5.200 Kubikmeter pro Tag. Temmen erklärt: „Zwei Aufrufe über die örtliche Presse und die städtische Homepage haben zu keiner Veränderung der Verbrauchszahlen geführt. Erst durch Aufrufe zum Sparen, Appelle und Durchsagen mit Hilfe von Stadtwerken und Feuerwehr konnte eine Reduzierung des Tagesverbrauchs erzielt werden. „Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Unternehmen, die mit ihrem Wasserverbrauch sorgsam umgehen und zur dringend erforderlichen Einsparung ihren Beitrag geleistet haben und dies auch weiterhin tun, denn dies ist nach wie vor unbedingt erforderlich!“

Auch der Golf- und Landclub Kronberg leiste seinen Beitrag und beschränke sich beim Bewässern auf die kurzgeschorenen Greens, was einem Bruchteil der sonst bewässerten Fläche entspricht. Statt täglich rund 600 bis 800 Kubikmeter Wasser muss der Club gemäß Absprache mit der Stadt mit von der Stadt zur Verfügung gestellten 50 Kubikmeter Wasser auskommen und verwendet diese ausschließlich für seine Greens. „Diesen Kompromiss hält die Stadtverwaltung für darstellbar und vertretbar, denn durch ein Nichtwässern der Greens würde dem Club ein immenser wirtschaftlicher Schaden entstehen.“ Weiter weist die Stadt darauf hin, dass vereinzelte kurze Niederschläge, wie beispielsweise zum Wochenanfang, die Situation nicht direkt entschärfen würden. „Wir brauchen langanhaltende und gleichmäßige Niederschläge für eine Verbesserung der Situation. Die Niederschläge kommen erst zeitverzögert nach mehreren Wochen in unseren Gewinnungsanlagen an“, so Temmen und Siedler.

Grund zur Sorglosigkeit gebe es daher nicht. „Nur mit anhaltend niedrigen Verbräuchen können wir in den nächsten Wochen die geringere Eigenwassergewinnung kompensieren. Wir müssen das Verbrauchsverhalten weiterhin im Blick behalten, da sich die Großwetterlage noch nicht geändert hat“, betont der Rathauschef. (mw)



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