Herbstmarkt 2017 vor dem Aus? Noch fehlen die Organisatoren

Kronberg (mw) – Der Bund der Selbstständigen (BDS) sieht sich gezwungen, seinen Mitgliedern in einem Schreiben darauf hinzuweisen, dass der Gewerbemarkt „kronberg|er|leben, Herbstmarkt 2.0“ ausfallen wird, wenn sich bis Montag, 20. Februar keine Gruppe findet, die die Organisation mit Akquise und Budgetverantwortung übernimmt. „Wir hoffen natürlich, dass es soweit nicht kommt“, erklärt Vorstandssprecher Christian Hellriegel. „Aber wir müssen unseren Mitglieder einfach klar machen, dass es ohne ihre Mithilfe nicht geht.“ Seit Benedikt von Westphalen vergangenes Jahr den Herbstmarkt organisiert hat, sei dokumentiert, dass darin tatsächlich 400 bis 500 Stunden Arbeit steckten. „Zwar haben wir dieses Jahr den großen Vorteil, dass die 70 Teilnehmer vom vergangenen Jahr bereits automatisch für dieses Jahr angemeldet sind, aber das reicht noch nicht“, so Hellriegel. Diese Anmeldungen seien noch nicht ausreichend, um einen wirklich attraktiven und lebendigen Gewerbemarkt – als Aushängeschild für Kronberg, zu gestalten. Dazu gilt es, neben weiteren Einzelhändlern, Firmen und Vereinen, die es zur Teilnahme zu überzeugen gilt, auch Sponsoren zu gewinnen. Und da der Kronberger Einzelhandel kränkelt, jedes Jahr würden es leider nun einmal zwei drei Geschäfte weniger, müsse auch das Konzept etwas verändert werden. Der Grundsatz – Kronberger Gewerbetreibende präsentieren sich mit ihrer Dienstleistung, sodass Kronberg für die Gäste zum Erlebnis wird – bleibt bestehen. „Wir wollen aber auch Unternehmen ansprechen, die von außerhalb kommen, wenn sie in keiner Konkurrenz zu Kronberger Firmen stehen“, erklärt Hellriegel. Das könne dann auf keinen Fall der zweite Würstchenverkäufer sein, aber beispielsweise ein weiterer Autohändler, der eine andere Marke als die Kronberger Autohändler vertreibt. Auf diese Weise soll dafür gesorgt werden, dass es keine Lücken auf dem Herbstmarkt gibt, die den Besuchern von nah und fern negativ auffallen und am Ende wie 2016 dem BDS ein kleines Minus bescherten. „Allein die Bühne kostest viel Geld“, so Hellriegel. Diskussionen über den Herbstmarkt – auch darüber, ob es Sinn macht ihn nur alle zwei Jahre stattfinden zu lassen – wurden hinreichend geführt. Fakt ist und bleibe, dass das Organisatorenteam, das das neue Konzept eingeführt hatte als auch Westphalen im vergangenen Jahr bei sehr großem Arbeitseinsatz am Ende vor allem „beschimpft worden“ sei. Im Nachgang Kritik üben sei jedoch immer einfacher, als selbst aktiv zu werden. Selbst die Ärmel hochzukrempeln und es besser zu machen, das würden die wenigsten in Betracht ziehen, obwohl längst auch ein Budget für denjenigen, der die Organisation übernimmt, in der BDS-Kasse vorgesehen ist. Kurzzeitig hatte sich mit Thorsten Buss ein Herbstmarkt-Organisator gefunden. „Verschiedene Auffassungen“, aber auch die Größe des Aufwandes, hatten jedoch dafür gesorgt, dass er sein Angebot wieder zurückzog – schließlich ist er beruflich schon stark eingespannt.

Optimal wäre ein Organisationsteam, zwei bis vier Personen, die sich der hehren Aufgabe stellen, auch den Herbstmarkt 2017 zu einem Erfolg für alle Beteiligten werden zu lassen. „Die Stadt haben wir bereits auch um Mithilfe gebeten und wir wollen Studenten als Helfer einbinden, um den Aufgabenumfang etwas zu verringern“, wirbt Hellriegel dafür, sich für den größten Markt in der Stadt einzusetzen. „Uns würde es seitens der Stadt sehr helfen, wenn bestimmte Vorgänge standardisiert wären wie Stadthalle, Feuerwehr, Verkehrssicherheit und Notausgänge.“ Allein diese organisatorischen Aufgaben seien äußerst zeitintensiv.

Hellriegel hofft, dass der Herbstmarkt noch in trockene Tücher kommt. „Ich persönlich bin jedenfalls nicht daran interessiert, dass er ausfällt.“ Man müsse, gerade in Zeiten knapper Budgets und ungewisser Zukunft, mit seinem Unternehmen im Gespräch bleiben. Deshalb sieht er es nicht als sinnvolle Alternative an, den Gewerbemarkt beispielsweise nur alle zwei Jahre durchzuführen.



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