Hochtaunuskreis schreibt Schulentwicklungsplan fort

Hochtaunuskreis. – Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs hat im Kreisausschuss des Hochtaunuskreises den neuen Schulentwicklungsplan „Schulen für das 21. Jahrhundert“ vorgestellt. „Mit diesem Plan gehen wir den Weg eines differenzierten Bildungsangebotes in der Region weiter. Gute Schulen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Zukunftschancen unserer Kinder und die Lebens- und Standortqualität unseres Landkreises“, sagt Ulrich Krebs. Prägend für die Entwicklung der Schulen des Kreises seien vor allem die Umsetzung der Inklusion und die Weiterentwicklung des Ganztagsangebotes.

Der Landkreis kann im Rahmen seiner Zuständigkeiten für die „äußere Schulverwaltung“ einen wesentlichen Teil zur Förderung von Kindern nach ihren unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten beitragen. Mit der Aufstellung des neuen Schulentwicklungsplans kommt der Hochtaunuskreis nicht nur seiner gesetzlichen Verpflichtung nach, sondern stellt auch die Weichen für die Schulentwicklung der nächsten fünf Jahre. Im Wesentlichen schreibt er die bisherigen Angebote der allgemeinbildenden, weiterführenden, beruflichen und Förderschulen fort. Der neue Plan trennt nicht mehr alle Schulformen voneinander, sondern verbindet im Sinne der Inklusion die allgemeinbildenden mit den Förderschulen. Nur die berufsbildenden Schulen werden in einem gesonderten Kapitel betrachtet.

„Als Schulträger begleiten wir alle Gestaltungsprozesse des vielfältigen Schulangebotes im Hochtaunuskreis und unterstützen die Schulen bei ihren Bemühungen, bereits bewährte Maßnahmen umzusetzen. Gemeinsam mit unseren vielen Partnern haben wir zukunftsweisende Elemente der inklusiven Bildung entwickelt und erprobt. Auf dem Weg von der Modellregion „Inklusive Bildung im Hochtaunuskreis“ hin zu dem im neuen Hessischen Schulgesetz eingeführten inklusiven Schulbündnissen sollen diese nun im neuen Plan festgeschrieben werden. So kann es in Zukunft eine noch bessere Vernetzung sonderpädagogischer Bildungs- und Betreuungsinstitutionen geben. Gemeinsam soll der beste Förderort für jedes einzelne Kind gefunden werden. Hier helfen: die Kooperationsstelle des Hochtaunuskreises, das zentrale Beratungs- Förderzentrum (REBUS) und die Korridor- und Kooperationsklassen an der Paula-Fürst-Schule in Usingen.

Die Maria-Scholz-Schule wird von einer Grundschule mit Förderschulzweig zu einer Grundschule mit einer Abteilung für Sprachheilförderung umorganisiert. Dies bedeutet, dass die Sprachheilklassen für die Jahrgänge 5 und 6 wegfallen. In einem Projekt für das Usinger Land wird eine Kooperationsklasse für Sprachheilförderung an der Paula-Fürst-Schule für den Grundstufenbereich entstehen.

„Weiter stärken wollen wir natürlich auch das weiterführende Schulangebot, damit Schülerinnen und Schüler in der beruflichen, aber auch der akademischen Bildung erfolgreich sein können“, kündigt Ulrich Krebs an. Hierfür sei die gute Zusammenarbeit der allgemeinbildenden Schulen mit den beruflichen Schulen fortzusetzen und weiterzuentwickeln, um den Schülern eine frühzeitige Berufsorientierung und Förderung der jeweiligen Kompetenzen zu ermöglichen.

Um diese Kooperation zusätzlich zu fördern, schlägt der Schulträger ein neues Pilotprojekt in Oberursel vor: „Im Schulentwicklungsplan werden Möglichkeiten gezeigt, wie die Erich-Kästner-Schule zu einer kooperativen Gesamtschule mit gymnasialen Eingangsklassen umorganisiert und eine enge Kooperation zu den beiden vorhandenen beruflichen Schulen aufgebaut werden kann. Die Entwicklung Inhaltlicher Synergien und Fördermöglichkeiten wäre möglich, beschreibt Ulrich Krebs die geplante Zusammenarbeit in Oberursel. Es sei vorgesehen, dass analog zum Schulcampus Usingen ein Schulcampus „Oberursel-Bleibiskopf“ entsteht, an dem künftig die beiden beruflichen Schulen, Erich-Kästner-Schule und die Volkshochschule, räumlich und baulich zentriert werden. Spannend und auch nicht einfach für den Schulträger ist die Frage nach dem Erhalt und der Entwicklung von Schulstandorten. Schülerzahlen sind derzeit sehr schwer vorauszusagen. Durch Zuzug und Baulandentwicklung kann es zu erheblichen Verschiebungen der Zahlen im Vergleich zu den bisherigen Erhebungen kommen. Die derzeit leicht steigenden Schülerzahlen erfordern es zudem an verschiedenen Grundschulen, mehr Parallelklassen als bisher einzurichten, auch Schulbezirke müssen verändert werden.

Im Ganztagsschulbereich sieht Ulrich Krebs den Landkreis weiter auf einem guten Weg und als einen verlässlichen Partner des Kultusministeriums. Ab dem Schuljahr 2017/2018 ist der Kreis dem Projekt „Pakt für den Nachmittag“ beigetreten und hat zusammen mit den Kommunen und dem Land Hessen an drei Grundschulen den Pakt umgesetzt. „Wir haben als Kreis stets darauf geachtet, bei unseren Schulbauten und Sanierungen ein ausreichendes räumliches Angebot für Betreuungseinrichtungen und ganztätig arbeitende Schulen zu schaffen. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden hat der Kreis mit dem einmaligen Angebot für Betreuungszentren schon frühzeitig und erfolgreich eine Vorreiterrolle in Hessen übernommen. Wir haben es jetzt geschafft, ein nahezu flächendeckendes Netz von Betreuungszentren aufzubauen. Künftig soll der Schwerpunkt auf die Entwicklung der Schulen als Ganztagsschule der Profile 1 bis 3 oder des Pakts für den Nachmittag gelegt werden.

Einen Dank richtet Ulrich Krebs an alle, die an der Erstellung des Schulentwicklungsplan durch die Bereitstellung von Daten und Informationen beteiligt waren, den Vertreterinnen und Vertretern der Schulen, Eltern, Städten und Gemeinden und an den Fachbereich Schule und Betreuung des Landkreises, die in vielen Sitzungen die Daten zusammengetragen, bewertet und abschließend in einem 448-Seiten starken Schulentwicklungsplan zusammengefasst haben.



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