Im Hochtaunuskreis startet – passend zur Jahreszeit – die heiße Erntephase

Hochtaunuskreis. – Für die Landwirtschaft im Hochtaunuskreis ist in diesen Wochen Erntezeit. „Die Landwirte in unserem Landkreis erzeugen hochwertige Lebensmittel, bewirtschaften attraktive Kulturlandschaften und leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen wertvollen Beitrag zum Klima-, Boden-, Umwelt-, Tier- und Artenschutz“, betonte Landrat Ulrich Krebs. Gut 270 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis bewirtschaften rund 12.000 Hektar. Dies entspricht rund 30 Prozent der Gesamtfläche des Kreises und liegt damit aufgrund des vergleichsweise höheren Waldanteils leicht unter dem Landesdurchschnitt, mit rund 40 Prozent landwirtschaftlicher Fläche.

Die fruchtbaren Böden ernähren rund 25 Prozent der Bevölkerung im Hochtaunuskreis und gelten als wichtiges Element der Kulturlandschaft. Der weite Blick auf die Höhen des Taunus ist für viele Menschen – neben den Waldflächen – ein prägendes Merkmal des Landkreises.

Die gesamte landwirtschaftliche Fläche unterteilt sich in Dauergrünland (Wiesen und Weiden) und Ackerland. Grünland erfüllt vor allem bei extensiver Bewirtschaftung zahlreiche gesellschaftliche Erwartungen und hat landschaftsprägende Bedeutung, die auch den touristischen Wert bestimmt. Derzeit wird rund 37 Prozent Grünland bewirtschaftet. Der Rest der Fläche ist Ackerland und beträgt rund 7.400 Hektar, die im Schnitt betrachtet wie folgt angebaut werden: rund 65 Prozent Getreide – hauptsächlich Weizen, gefolgt von Gerste, Roggen, Hafer und Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen), rund 14 Prozent Raps und Rüben, rund 11 Prozent Futterpflanzen – knapp die Hälfte davon ist Silomais – rund 4 Prozent Zuckerrüben und auf rund 1 Prozent Ackerland wachsen Kartoffeln. Das erste Gras auf den Wiesen und Weiden ist zur jetzigen Jahreszeit bereits geschnitten. Weitere Schnitte können bis in den November hinein erfolgen. Je nach Wetterlage werden ab Ende Juni bis Ende August die verschiedenen Getreidesorten geerntet, ab Mitte bis Ende Juli der Raps, ab Ende September bis Ende Oktober der Mais. Zuckerrüben kommen von Mitte September bis Mitte Oktober aus dem Boden und bei den Kartoffeln reicht die Erntezeit mit den frühen Sorten von Ende Juni bis zu den späten Sorten Ende September. Die Erntezeiten zeigen: ab Mitte/Ende Juni startet „die heiße Phase“ auf den Feldern im Landkreis.

Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die zur Ernte eingesetzt werden, sind mit den Jahrzehnten immer leistungsfähiger und größer geworden. Ein moderner Mähdrescher vereint mehrere Arbeitsabläufe in sich, die früher aufwendig nacheinander ausgeführt werden mussten. Der Mähdrescher heute mäht Pflanzen, drischt Körner aus der Ähre, reinigt das Getreide von Pflanzenresten und anderen Verunreinigungen, lagert das Getreide kurzzeitig im Korntank ein und verlädt es auf den Anhänger. Zusätzlich kann er das Stroh kleinhäckseln oder in langen Halmen wieder auf das Feld streuen, damit daraus Strohballen gepresst werden können. Praktisch und gut für die Landwirte und ihre Erzeugnisse, manchmal aber für viele Menschen ein Ärgernis. Es lässt sich nie ganz vermeiden, dass während der Erntearbeiten Erde auf die Straße getragen wird. Die Landwirte bemühen sich, die Verschmutzungen auf den Fahrbahnen unverzüglich zu bereinigen, im Erntestress kann das aber auch einen Moment dauern. Gleiches gilt auch für die Wirtschaftswege durch die Felder, die für die Landwirte der Weg von und zur Arbeit sind und manchmal als Rad- oder Spazierweg von Erholungssuchenden genutzt werden.

Mit der jetzt beginnenden Ernte wird auch der Verkehr mit den schweren landwirtschaftlichen Fahrzeugen wieder zunehmen. Landrat Ulrich Krebs macht sich für ein möglichst rücksichtsvolles Miteinander stark. „Das Verständnis füreinander und die gegenseitige Rücksichtnahme sind das Wichtigste“, sagte Landrat Ulrich Krebs.

Informationen über die landwirtschaftlichen Betriebe, die ihre Hof- und Stalltore für Besucher geöffnet haben, sind auf www.land-partie.de zu finden. Gerne können auch – selbstverständlich kostenfrei – entsprechende Broschüren beim Amt für den ländlichen Raum des Hochtaunuskreis bestellt werden: alr[at]hochtaunuskreis[dot]de.



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