Ikonen und die Moderne in der Galerie Kerstner

Kronberg. – Erste Schneeflocken, vorweihnachtliche Gefühle und im Schaufenster der Galerie Kerstner in der Friedrich-Ebert-Straße 7 leuchten Ikonen in warmem Gold und in strahlenden Eitemperafarben. Die Kult- und Heiligenbilder, die überwiegend in den Ostkirchen von orthodoxen Christen verehrt werden, stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Gesammelt hat sie Dr. Stefan Brenske. Der gelernte Unternehmensberater, Kunsthistoriker, Sammler und Galerist ist einer der führenden Ikonen-Experten und beschäftigt sich mit diesem Spezialgebiet bereits in zweiter Kunsthändler-Generation. Schon bei seinem Vater Helmut gingen Sammler der ersten Generation ein und aus, darunter Helmut Kohl und Richard von Weizsäcker. Der Schwerpunkt dieser kleinen, feinen Vitrinen-Präsentation mit über 80 Exponaten liegt auf den sogenannten Taschen- und Reise-Ikonen, die jeder orthodoxe Christ stets bei sich hatte. „Solche kleinen Ikonen sind in dieser Fülle nirgends zu sehen – sie stammen zum Teil noch aus der Sammlung meines Vaters“, erklärt Brenske. Im nächsten Jahr soll eine große Ausstellung „Ikonen und die Moderne“ folgen. Dann wird sich die Galerie in ein kleines Museum auf Zeit verwandeln und erstklassigen Zeugnissen dieser hochspirituellen Kunstform ausgewählte Werke der klassischen Moderne gegenüberstellen. „Ikonen sind in ihrer Geschichte nicht nur immer wieder von westlicher Kunst beeinflusst worden, sie haben auch starke Impulse in der Moderne gesetzt und dies gilt in gewisser Weise noch heute“, so der Experte. Brenske hat sich intensiv mit dem tiefen visuellen Einfluss von Ikonen auf die westliche Kunst der Moderne befasst. Im nächsten Herbst werden viele museumswürdige Tafeln und Hochkaräter aus dem Bereich der Klassischen Moderne wie Alexej von Jawlensky und Otto Piene zu sehen sein. Die Galerie Kerstner, die seit fünf Jahren in der Altstadt von Kronberg beheimatet ist, ist jeweils samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Die angesprochene Ikonenausstellung „Ikonen als Geschenk!“ läuft noch bis einschließlich Samstag 16. Dezember. Beide Galeristen sind anwesend. Weitere Informationen auch unter www.brenskegallery.com. (mw)



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