Integrationsbericht informiert über die Herausforderungen der Integration

Derzeit leben rund 4.300 Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge im Hochtaunuskreis.

Foto: lia/Von william87

Hochtaunus. – Die Leiterin der Leitstelle Integration, Annette Goy, stellte in der 10. Sitzung des Integrationsbeirates ihren Bericht zur Förderung der Integration von Menschen mit Fluchthintergrund im Landkreis für das Jahr 2018 vor. Hiernach lebten derzeit rund 4.300 Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge im Hochtaunuskreis. Hauptherkunftsländer sind Syrien, Irak, Iran, Türkei und Afghanistan. Der Kreistag des Hochtaunuskreises hatte sich im Mai 2018 darauf verständigt, dass der Ausbau der Willkommens- und Anerkennungskultur zentrales Thema bei der Weiterentwicklung der Integrationspolitik ist. Die Fortschreibung des Leitbildes „Leben in Vielfalt im Hochtaunuskreis“ wurde verabschiedet. An der Umsetzung der hierin benannten Handlungsfelder wird seit dem in verschiedenen Arbeitsgruppen kontinuierlich gearbeitet. „Zuwanderung ist eine Bereicherung. Vielfalt erleben wir heute überall, in unseren Familien, im Freundeskreis, in den Schulen oder am Arbeitsplatz. Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit sollen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Unsere jährlich stattfindenden interkulturellen Wochen sind ein wesentliches Signal für gelebte Willkommenskultur“, sagte Katrin Hechler.

Ein Kernstück der Anstrengungen zur Förderung der Integration im Hochtaunuskreis bildet weiterhin die Interkulturelle Öffnung der Verwaltung. Seit 2014 werden fortlaufend Schulungen zur Steigerung der Interkulturellen Kompetenz der Verwaltungsmitarbeiter organisiert. In den beiden Jahren 2017 und 2018 wurden zehn Mitarbeitergruppen des Kommunalen Jobcenter Hochtaunus (KJC) und anderer Verwaltungsbereiche beschult. Ziel des Projektes ist das Verstehen kultureller Unterschiede, die Optimierung interner Prozesse, die mit der Stärkung der interkulturellen Kompetenz einhergehen. Anerkennungs- und Willkommenskultur bedeute auch, Zugewanderte entsprechend ihrer Qualifikation mit Sprachkursen zu versorgen. Es wurde ein Verfahren entwickelt, das die Anmeldung zu Sprachkursen besser strukturiert und für alle Beteiligten transparenter macht. Die Kursanmeldungen laufen nun seit 1. September über eine zentrale Anlaufstelle, der Servicestelle Migration womit eine bessere Grundlage für die Planung von Deutschkursen, Anspruchsprüfung zur Teilnahme an Integrationskursen, Anerkennung von Abschlüssen und Klärung von Ansprechpartnern für Praktikum, Arbeits- und Ausbildungssuche geschaffen wurde.

Die zweite Interkulturelle Woche vom 14. September bis 28. September 2018 unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ war ein voller Erfolg, an dem viele Kommunen, Flüchtlingsinitiativen, Arbeitskreise, Sozialträger und andere Institutionen beteiligt waren. Insgesamt wurden 43 Veranstaltungen im gesamten Landkreis durchgeführt, die den Austausch und die Verständigung der unterschiedlichen Kulturen gefördert haben.

Wer in den Kochtopf der Nationen im Landkreis schauen möchte, sollte zukünftig am interkulturellen Kochbuch der Leitstelle Integration nicht vorbeigehen. Insgesamt wurden Rezepte aus 21 Herkunftsländern von über 20 Gruppierungen und Einzelpersonen zusammengetragen und mit vielen Informationen gespickt. Das Kochbuch erscheint in Kürze und ist über die Leitstelle zu beziehen.



X