Kronberg (pu) – Kronberg im Taunus ist als Wirtschaftsstandort für weltweit operierende Unternehmen eine gefragte Adresse. Untermauert wird dies durch den bestätigten und in Kürze anstehenden Zuzug der momentan noch im benachbarten Schwalbach am Kronberger Hang ansässigen Regionalgeschäftsstelle Jaguar Land Rover, die ihre Geschäfte künftig ebenfalls von der Burgstadt aus managen wird.
Nach Angaben der Geschäftsleitung werden für Jaguar und Land Rover rund 250 Mitarbeiter ihre neuen Arbeitsplätze in angemieteten Büroräumen im Campus Kronberg beziehen. Dazu gehören Jaguar Land Rover European Operations, die die Aktivitäten der Vertriebsgesellschaften in den europäischen Märkten koordiniere und Jaguar Land European Importers – sie waren bislang ebenfalls gemeinsam mit der Deutschland-Zentrale in Schwalbach angesiedelt.
Die Umzugsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Parallel werden erste Kisten gepackt, während die neue und hochmoderne Zentrale noch den letzten Renovierungsschliff erhält. Die Raubkatze ist quasi auf dem Sprung.
Entwicklung
Die 1922 von William Lyons und Williams Walmsley zunächst als Swallow Sidecar gegründete und nach 1945 in Jaguar Cars Ltd. umgetaufte Marke Jaguar verkörpert auch im 21. Jahrhundert klassische englische Eleganz und sportlichen Luxus auf vier Rädern. Mit fünf Modellreihen – XE, XF, F-TYPE Cabriolet und F-TYPE Coupé, F-PACE und XJ – deckt sie ein Spektrum von schnellen Sportwagen bis zu dynamischen Limousinen ab. Seit 2008 (und offiziell seit 2013) ist Jaguar mit Land Rover zum Unternehmen Jaguar Land Rover European Operations vereint. Unter dem Dach des neuen Besitzers Tata Motors und in enger Kooperation mit der Schwestermarke setzt Jaguar das große automobile Erbe der beiden im England der Nachkriegszeit groß gewordenen Marken fort. Jaguar und Land Rover haben zwar unterschiedliche Wurzeln und Ursprünge – doch ziehen sie heute auf allen Ebenen an einem Strang. Und zwar sehr erfolgreich, weisen doch schon seit 2010 Absatzzahlen und Gewinne beider Marken kontinuierlich nach oben.
Laut offizieller Pressemitteilung bietet die Büroimmobilie Campus Kronberg den Mitarbeitern der erfolgreichen britischen Automobilmarken ideale Voraussetzungen, ihren steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Demnach wurden die insgesamt 3.700 Quadratmeter umfassenden Räumlichkeiten nach den internationalen Richtlinien von Jaguar Land Rover den Bedürfnissen des Unternehmens nach modernen Arbeitsprozessen angepasst. Dazu zählt unter anderem die Realisierung offener Büroflächen zur Optimierung von Kommunikation und Organisation. Zahlreiche offene Besprechungsbereiche und Konferenzzimmer, Multimedia sowie persönliche Schließfächer gewährleisten flexible Arbeitsabläufe.
Darüber hinaus kann Jaguar Land Rover mit dem Umzug auch für die Europa- und Deutschland-Zentrale die neue globale CI (Corporate Identity) für die weltweiten Jaguar Land Rover-Vertriebsorganisationen umsetzen, die den Premium-Anspruch der Briten widerspiegelt.
Rückkehr
Insgesamt 15 Jahre lang leiteten Jaguar und Land Rover von Schwalbach aus ihre Geschäfte auf dem deutschen Automobilmarkt. In dieser Zeit nahmen die Marken einen beispiellosen Aufschwung, der zuletzt in mehreren aufeinanderfolgenden Rekordjahren gipfelte. 2013 zog die Europa-Zentrale hinzu, um den wachsenden Anforderungen der europäischen Märkte gerecht zu werden. Der unvermindert positiven Entwicklung und dem daraus resultierenden Gelangen an sämtliche Kapazitätsgrenzen Rechnung tragend, rückte als logische Konsequenz ein Standortwechsel auf die Agenda.
Bei der Suche nach einer neuen Niederlassung musste Jaguar Land Rover nicht in die Ferne schweifen, wurde vielmehr in der lokalen Nachbarschaft fündig – und kehrt mit der Adresse Kronberg an einen früheren Wirkungskreis zurück. Die erste Jaguar Tochtergesellschaft in Deutschland hatte bis 2003 in der Burgstadt ihren Sitz. Diesmal wird jedoch der hochmoderne Campus Kronberg die neue Heimat der Briten.
Bob Grace, Regional Director European Operations bei Jaguar Land Rover: „Jaguar und Land Rover wachsen nicht nur global sehr stark, sondern auch auf dem wettbewerbsintensiven europäischen Markt. Dadurch sind wir an unserem bisherigen Standort Schwalbach an die Grenzen der Kapazität gelangt. Wir freuen uns daher, dass wir mit dem Campus Kronberg attraktive neue Räumlichkeiten gefunden haben. Sie bieten uns ausreichend Platz und geben uns die Möglichkeit, alle Arbeitsprozesse weiter zu modernisieren und zu optimieren, um für unsere Mitarbeiter die besten Voraussetzungen zu schaffen.“
Reaktionen der Stadt
Jaguars Entscheidung für Kronberg und die damit verbundene weitere Aufwertung des Gewerbegebietes Kronberg Süd, das durch die im letzten Jahr erfolgte Erweiterung und Modernisierung des Rewe-Marktes, weiterer Ansiedlung im Ärztehaus und realisierte Vollbelegung des Palais Kronberg kräftig im Aufwind ist, wurde auch von der Stadt Kronberg mit Freude vernommen. „Wir freuen uns sehr, dass sich ein so bedeutsames und weltweit erfolgreiches Unternehmen wie Jaguar Land Rover für Kronberg im Taunus entschieden hat“, unterstreicht der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bloching.
Nach seinen Worten unterstützt die Stadt den Vermarkter des Campus Kronberg, die HGA Capital, bei der Unternehmens-Akquise und war immer über den Stand der Gespräche mit der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH informiert, insbesondere auch, weil es einen entsprechenden Stellplatzbedarf des Unternehmens gibt.
„Da die Stellplätze in der Tiefgarage des Campus auf Dauer nicht ausreichen, gilt es, weitere Stellplätze zu schaffen. Diese sollen mittelfristig auf dem Campusgelände und insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Umbau des P+R-Platzes Kronberg-Süd entstehen. Hier laufen entsprechende Planungen.“
Die Burgstadt und insbesondere der Campus Kronberg biete ideale Standort-Voraussetzungen. Bloching verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Emil Frey Gruppe, offizieller Vertragspartner von Jaguar Land Rover, die derzeit ihre Absicht auf dauerhaftes Verbleiben in der Burgstadt durch die Erweiterung und Modernisierung der Avalon Premium Cars GmbH Kronberg sichtbar zum Ausdruck bringt.