Jahreshauptversammlung der Feuerwehr mit positiver Bilanz, Beförderungen und Ehrungen

Horst Habig, Lars Benndorf, Gunnar Milberg, Stefan Link, Veit Gehbauer und Holger Mauner wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung ausgezeichnet und geehrt.

Fotos: Wittkopf

Kronberg (pf) – Die Zahl der Einsätze, zu denen die Freiwillige Feuerwehr Kronberg im vergangenen Jahr gerufen wurde, ist leicht zurück gegangen, aber es waren zum Teil gefährliche Brände und spektakuläre Ereignisse, bei denen die Aktiven der Einsatzabteilung mit Engagement und ihrem ganzen profunden Fachwissen an maßgeblicher Stelle dabei waren um zu helfen.

Im Rechenschaftsbericht, den Wehrführer Stefan Link am Freitag bei der Jahreshauptversammlung vorlegte, sind unter anderem der Brand am 19. Januar in einem Appartement im Rosenhof genannt, bei der eine verletzte Frau geborgen werden konnte, das Großfeuer am 8. Februar, als nach einer Fastnachtsveranstaltung das Steinbacher Bürgerhaus bis auf die Grundmauern niederbrannte und nicht zuletzt der schwere Unfall am 11. Dezember in Bad Homburg, als ein Kran auf das Dach des Aldi-Marktes stürzte, eine Frau tötete und fünf Personen zum Teil lebensgefährlich verletzte. Dort leistete die Kronberger Feuerwehr mit ihrem Einsatzleitwagen ELW 2 vor Ort maßgebliche Hilfe. Dass dies in der ausführlichen Berichterstattung über das Unglück nirgends erwähnt wurde, löste allerdings bei den Kronberger Feuerwehrleuten Ärger aus. Den sicherlich medienwirksamsten Einsatz hatte die Feuerwehr Kronberg am 20. Juni, als der Scherz der Abiturienten, vom Balkon einen Schaumteppich über die Mitschüler zu legen, kräftig misslang. 290 Schüler mussten ärztlich behandelt, 200 von ihnen in umliegende Kliniken gebracht werden. Das Mischungsverhältnis war wohl etwas sehr konzentriert ausgefallen. „Schaum zu schlagen sollte man lieber denjenigen überlassen, die das können“, meinte denn auch Norbert Fischer, Kreisvorsitzender des Feuerwehrverbands Hochtaunus in seinen Grußworten, in denen er sich für die Arbeit der Kronberger im vergangenen Jahr ausdrücklich bedankte.

Dank für die geleistete Arbeit gab es auch von Stadtbrandinspektor Gunnar Milberg, der die Gelegenheit ergriff, noch einmal auf das Problem mit dem Feuerwehrgerätehaus hinzuweisen. Der Bebauungsplan Heinrich-Winter-Straße, so drückte er es aus, sei eine offene Baustelle. Die Stadt verhalte sich nicht Feuerwehr gerecht, wenn sie nicht für die Zukunft Vorsorge treffe. Noch passten die Feuerwehrfahrzeuge in die Halle. Höhere Fahrzeuge der nächsten Generation aber könne sie nicht mehr aufnehmen. „Hier muss was geschehen“, betonte der Stadtbrandinspektor.

Bernd Tillmann, Brandschutzdezernent der Stadt, versicherte, dass nach anfänglichem Ärger über Milbergs harsche Kritik bei der Hauptversammlung der Stadtteilwehren Ende November zu diesem Thema inzwischen im Magistrat seine Mahnung „wohlwollend aufgenommen“ worden sei. Die Stadt, versicherte er, werde alles tun, um die Ausrüstung auf dem neuesten Stand zu halten und das Nachbargrundstück zu sichern. Ausdrücklich bedankte auch er sich bei der Feuerwehr. „Wir wissen, was sie für die Bürger und die Stadt tun, dass sie in ihrer Freizeit immer bereit sind zu helfen, das ist nicht selbstverständlich.“

Im vergangenen Jahr wurde die Kronberger Wehr zu insgesamt 274 Einsätzen gerufen. „Das bedeutet eine Senkung der Zahlen um insgesamt 63 Einsätze, aber nicht unbedingt weniger Arbeit für die Kameraden“, betonte Wehrführer Stefan Link in seinem Jahresbericht. 29-Mal musste sie zu Bränden ausrücken, 148 mal war technische Hilfeleistung zu erbringen, etwa bei Verkehrsunfällen, Tier- und Insekteneinsätzen, bei Sturm, Unwetter- und Hochwassereinsätzen, aber es gab auch 68 Fehlalarme, allerdings nur drei böswillige.

Im Hochwassereinsatz bewährten sich die Kameraden der Kronberger Feuerwehr nicht nur in Lampertheim, sondern auch in Dresden. Dafür wurden sie anschließend mit dem Sächsischen Fluthelferorden ausgezeichnet.

Personell ist die Wehr mit 67 aktiven Kameraden, davon fünf weiblichen, nach wie vor gut aufgestellt. „Vier Kameraden haben uns aus verschiedenen Gründen verlassen, dem gegenüber steht der Eintritt eines neuen Kameraden“, berichtete Link und freute sich über die weiterhin stabilen Zahlen im Bereich der Jugend- und Kinderfeuerwehr, bilden sie doch die Basis für die nächsten Jahre. In der Jugendfeuerwehr sind derzeit 27 Jungen und neun Mädchen aktiv, bei den Flambinos, der Kinderfeuerwehrgruppe, sind es dreizehn Jungen und vier Mädchen.

Wie in jedem Jahr standen auch dieses Mal wieder Beförderungen auf dem Programm. Vincent Bewersdorf und Alexander Milberg sind jetzt Feuerwehrmann-Anwärter, Lisa Doleschall, Carolin Schäfer und Katarzyna Schieber Feuerwehrfrauen, Alexander Havas und Thomas Sauer Feuerwehrmänner, Philipp Herke und Jens Hirsch Oberfeuerwehrmänner, Nico Zubrod Oberlöschmeister und Klaudius Marszolek Hauptlöschmeister.

Neben Beförderungen gehören auch Ehrungen zum festen Bestandteil der Jahreshauptversammlung. Holger Maune erhielt für 20 Jahre aktive Dienstzeit die Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Silber. Das Brandschutzzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst bekamen Veit Gehbauer und Stefan Link, denen gleichzeitig für 25 Jahre Mitgliedschaft die Vereinsnadel in Silber verliehen wurde. Das Brandschutzehrenzeichen in Gold für 40 Dienstjahre und die Vereinsnadel in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Gunnar Milberg verliehen. Über die Floriansmedaille der Jugendfeuerwehr in Bronze freute sich Bernd Hirsch.

Eine ganz außergewöhnliche Ehrung wurde Lars Benndorf zuteil. Er erhielt für seine langjährigen Verdienste das Deutsche Feuerwehrkreuz in Silber. Die Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbandes überreichte ihm der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Norbert Fischer. Benndorf habe sich um das lokale, aber auch um das überregionale Feuerlöschwesen verdient gemacht, hob er hervor. Lars Benndorf war zehn Jahre lang Wehrführer und ist heute Kreisbrandmeister.

Norbert Fischer gratuliert Lars Benndorf zur Verleihung des Deutschen Feuerwehrkreuzes in Silber.

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