KfB will prüfen, wo günstiger Wohnraum geschaffen werden kann

Kronberg. – Mit einem Antrag, der den städtischen Gremien für die laufende Sitzungsrunde zur Beratung und Beschlussfassung vorliegt, möchte die KfB die Stadt Kronberg aufzeigen lassen, wo in Kronberg günstiger Wohnraum geschaffen werden kann, ohne dass die Stadt dies subventionieren muss. In einer Pressemitteilung spricht die KfB von einer aktuellen Studie, die zeige, dass es bundesweit möglich sein könnte, bis zu 1,1 Millionen Wohnungen zu schaffen, ohne neue Flächen versiegeln zu müssen. „Daher beantragen wir, zu prüfen, ob dies auch in Kronberg möglich ist“, erläutert Alexa Börner, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU). Bestehende Mehrfamilienhäuser könnten beispielsweise um ein Stockwerk erweitert oder Dachstühle zu Vollgeschossen ausgebaut werden. Unter der Voraussetzung, dass die Aufstockung maßvoll und unter Berücksichtigung des Charakters des jeweiligen Wohngebietes erfolgt, können mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, hofft die KfB: „Grundstücke müssen nicht neu gekauft oder verbilligt von der Stadt abgegeben werden.“ Die moderne Holzbauweise sei energetisch effizient und könne den Energiebedarf für das jetzige obere Stockwerk um bis zu 50 Prozent senken. „Die Wohnungen sind bereits erschlossen, es fallen keine Investitionen für Straßen, Kanäle und Leitungen an“, erläutert die KfB ihre Überlegungen. Zudem werde die bestehende Infrastruktur wie Leitungen und Kanäle besser ausgenutzt, Angebote in der Nachbarschaft wie Vereine, Gaststätten oder Geschäfte höher frequentiert. „Wenn das in anderen Städten möglich ist, sollten wir auch prüfen, ob dies in Kronberg sinnvoll ist“, führt Börner aus. „Da von den 184 städtischen Sozialwohnungen bis Ende nächsten Jahres 52 aus der Bindung fallen, haben wir sußerdem die Anfrage an den Magistrat gerichtet, was eine Verlängerung dieser Bindung kosten würde.“ Auch dies sei eine ressourcenschonende Alternative, Sozialwohnungen weiterhin zur Verfügung zu stellen. „Man sollte nicht ausschließlich den Neubau auf frischen Flächen in Betracht ziehen, sondern auch städtebaulich und wirtschaftlich sinnvolle Alternativen angehen“, fordert Dr. Jochen Eichhorn, ASU-Mitglied. „Gerade Kronberg als Grüne Stadt im Grünen sollte grundsätzlich immer erst prüfen, wie man Bestehendes optimieren kann, bevor mehr und mehr Natur geopfert wird.“ Die bisher für sozialen oder bezahlbaren Wohnraum vorgesehenen städtischen Grundstücke wie beispielsweise am Gleis 3 könnten dann für andere Zielgruppen, die die Nähe zur S-Bahn schätzen – wie beispielsweise rüstige Senioren, in Frankfurt Berufstätige ohne Kinder oder Studenten – zu Marktpreisen an Entwickler verkauft werden, so der KfB-Vorschlag. „Wenn wir schon unser Tafelsilber verkaufen, sollten wir angesichts der städtischen Finanzlage wenigstens gute Einnahmen erzielen“, hebt Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB und HFA-Mitglied hervor. Auch bisher unverbaute Natur wie am Grünen Weg könne erhalten werden. „Allein schon, weil kein Geld für den in Kronberg teuren Grund und Boden ausgegeben werden muss, kann günstiger Wohnraum geschaffen werden, sofern der Bedarf dafür besteht“, so Dr. Eva-Maria Villnow, die die KfB im Kultur- und Sozial-Ausschuss vertritt.

„Wir sind zur Kommunalwahl mit einer hoch motivierten Mannschaft angetreten, die neue Ideen wie diese in die Kronberger Politik tragen will“, betont Börner. (mw)



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