Kronberg Treff schließt nach Sommerfest im Recepturhof

Kronberg. – Sonntag, den 18. Juni von 15 bis 18 Uhr lädt der Kronberg Treff zu seinem elften Sommerfest in den Hof der Receptur, Friedrich-Ebert-Straße 6 zu Kaffee und Kuchen ein. Auf dem Programm stehen eine Tanzvorführung des Tanzkreises der Kronberger Rittergarde und das gemeinsame Singen, begleitet von Hilde Reinhold (Akkordeon) und Sigrid Klein (Gitarre). Es wird ein Abschiedsfest werden, denn das Team des Kronberg Treffs wird nach zehnjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit den Kronberg Treff schließen. Der „Kronberg Treff für geselliges Beisammensein und Kultur am Nachmittag“ wurde von der Arbeitsgemeinschaft Kronberger Frauenverbände vor zehn Jahren gegründet, deren Vorsitzende Prof. Dr. Wilma Aden-Grossmann damals war und die in den ersten fünf Jahren auch die Leitung des Kronberg Treffs übernommen hatte. Die Stadt Kronberg unterstützte die neue Einrichtung, indem sie einen kleinen Raum in der Receptur ansprechend möblierte und kostenfrei zur Verfügung stellte. Am 7. Juli 2007 wurde der Kronberg Treff mit einem Sommerfest im Hof der Receptur durch den damaligen Bürgermeister Wilhelm Kreß eröffnet. Den musikalischen Rahmen des Nachmittags gestalteten damals Maria Schaumberg (Saxophon) und Niko Lehmann (Akkordeon).

„Es war das Grundanliegen des Kronberg Treffs, Seniorinnen und Senioren, die allein zuhause leben, eine Möglichkeit zu geben, sich zweimal in der Woche in der Receptur zu treffen“, erklärt Sigrid Klein, Leiterin des Kronberg Treffs seit 2012. Sie und ihr Team kümmerten sich um die Gäste und bewirtete sie mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. An diesen Nachmittagen, so Sigrid Klein, standen Gespräche mit den Gästen im Mittelpunkt. Auch eine Handarbeitsgruppe und eine Gruppe, die diverse Gesellschaftsspiele spielte habe es eine zeitlang gegeben. Ferner boten jeden letzten Samstag im Monat Margot Clement und Margarete Görner, zwei Ur-Kronbergerinnen, ein Treffen für Kronbergerinnen an, das sehr gut besucht wurde und manches Mal den kleinen Raum an die Grenze der Kapazität brachte. Außerdem gab es ein- bis zweimal monatlich im Rahmen des Programms „Kultur am Nachmittag“ zahlreiche Vorträge, Lesungen und Diskussionen. Bemerkenswert ist es, dass obgleich der Kronberg Treff kein Honorar zahlen konnte, viele Menschen bereit waren, an diesem Programm mitzuwirken u.a. die Sängerin Maria Mucke, der inzwischen verstorbene Bundesminister a. D. Hans Matthöfer und die Schriftstellerin Renate Wiggershaus, Eugen Herman-Friede, Daniel Amthor und Claudio Mancini.

Ferner organisierte Edelgard von Löbbecke regelmäßig Ausstellungen mit Bildern von Kronbergern, die das Malen als Liebhaberei betreiben wie beispielsweise Edelgard von Löbbecke selbst, Maja Wolf, Anne Robert, Nanna Jude sowie Dr. Ursula und Hans Robert Philippi. Hinzu kamen zwei Foto-Ausstellungen des Kamera-Klubs. „Diese Ausstellungen fanden stets ein interessiertes Publikum“, betont Klein, die jedoch auch erläutert, warum das Team dennoch beschlossen hat, den Kronberg Treff zu schließen: „Nach zehnjähriger Arbeit haben wir festgestellt, dass zwar das Kulturprogramm viele Gäste angezogen hat, dass aber an den anderen Tagen nur sehr wenige, manchmal auch gar keine Besucherinnen und Besucher kamen. Das bedeutet, dass das Grundanliegen, Alleinlebenden einen Ort für Gespräche und Geselligkeit zu bieten, sich nicht erfüllt hat, dass diese Art der „offenen Arbeit“ von den Kronberger Bürgern zu wenig angenommen wird. Klein abschließend: „Wir haben die gemeinsame Arbeit in unserem Team sehr geschätzt, aber dennoch haben wir nach intensiven Diskussionen beschlossen, den Kronberg Treff zu schließen und uns mit dem Sommerfest von unseren Gästen zu verabschieden.“ (mw)



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