Leserbrief

Aktuell

Unsere Leserin Gabriela Roßbach, Talweg, Kronberg, schreibt als Antwort auf den Leserbrief von Frau Hagedorn/ Frau Mayer im Kronberger Boten vom 22. Oktober Folgendes: Als Kronberger Bürgerin möchte ich auf die Fragen von Frau Mayer und Frau Hagedorn antworten: Ich bin davon überzeugt, dass Kammermusiksaal und Hotel am Bahnhof ein riesiger Gewinn für Kronberg sein werden, kulturell und wirtschaftlich.

Zu Kammermusiksaal und Aufführungsorten: Die international renommierte Kronberg Academy und ihre Veranstaltungen haben Dimensionen erreicht, die über die bisherigen, dezentralen Verwaltungs-, Lehr-, und Veranstaltungsorte weit hinausreichen. Der Lokschuppen wäre ein weiterer Standort geworden. Zum Erwerb fehlten der Stadt zum Zeitpunkt des Verkaufs außerdem die finanziellen Mittel. Mit Kammermusiksaal, Studien- und Verwaltungszentrum schafft die Academy einen zentralen Standort, der von Akustik bis Zuschauerräumen ihrem Anspruch und ihrer Qualität gerecht wird.

Zu Finanzierung und Rentabilität von Kammermusiksaal und Hotel: Damit hat die Stadt nichts zu tun. Das Hotel ist zu 100 Prozent privat-, der Kammermusiksaal mischfinanziert (privat, Bund, Land, Kreis). Beide Betreiber kaufen die Grundstücke von der Stadt Kronberg und betreiben sie in Alleinverantwortung. Die Wirtschaftlichkeit des Hotels wurde von einem spezialisierten Unternehmen geprüft und bestätigt. Abgesehen von dem ermittelten Bedarf vor Ort profitiert jedes Hotel im Umkreis Frankfurts allein von den dortigen Messen. Zur Architektur: Wie Kammermusiksaal, Hotel und unmittelbare Umgebung aussehen werden, kann man sich jederzeit im Rathaus ansehen, die Modelle sind dort ausgestellt.

Zu Kronberg-Süd: Eine Endstation wird es nie geben. Laut eines Gutachtens, das ein von der Bahn anerkanntes Fach-Ingenieurbüro im Auftrag des Magistrats (auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung) dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2008 vorgelegt hat, fehlen die bahntechnischen Voraussetzungen wie Platz für ein zweites Gleis und eine nur minimalste Steigung des Geländes. Als Hotelstandort steht Kronberg-Süd nicht zur Verfügung: Das Gelände ist nur teilweise im Besitz der Stadt und ein Teil der dortigen Flächen ist als Ausgleichsfläche für den Campus Kronberg ausgewiesen. Damit darf hier gar nicht mehr gebaut werden. Zu Parkplätzen: Gebührenfreie Parkplätze in großer Zahl gibt es in keiner Stadt. Die meisten Kronberger Geschäfte erstatten die Parkgebühren (zum Beispiel beim Einkauf im Rewe). Geschäfte leben und sterben aus vielen und unterschiedlichen Gründen. Der wichtigste sind wir Verbraucher. Mit jedem Einkauf in Kronberg statt im MTZ oder im Internet sichern wir das Überleben der Läden vor unserer Haustür. Zum Thema Kronberg-Besucher: Die Leute kommen nicht wegen eines Parkplatzes. Sondern, weil die Stadt etwas zu bieten hat. Und mit den beiden Projekten bietet Kronberg wieder etwas mehr. Umständlich ist es auch nicht: Aus der S-Bahn aussteigen, in den Bus einsteigen, und man ist im Zentrum einer der schönsten Städte im Taunus. Mindestens.



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