Aktuell
Unser Leser Gerd-Toni Wagner, Am weißen Berg Kronberg, schreibt uns unter der Überschrift „Fakten gegen Fake News“ zum Bericht „Grüne für Bündnis gegen Hass und Hetze“, erschienen im Kronberger Boten vom 2. Februar, Folgendes:
Man muss die AfD nicht wählen, man muss sie auch nicht mögen. Wenn man sie aber als demokratische Partei anerkennt und sich einen Restbestand an Wahrheitsliebe bewahrt, dann sträuben sich beim Lesen des Artikels „Grüne für Bündnis gegen Hass und Hetze“ die Nackenhaare. Da wird zwar richtig konstatiert, dass die Partei „am rechten Rand Nichtwähler mobilisiere“ – aber dann diskret verschwiegen, dass der „rechte Rand“ nur einen kleinen Teil der AfD-Wähler stellt. Zur Ermittlung der Faktenlage genügt hier ein Blick in die Wählerwanderung – zum Beispiel bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2016. Und was sehen wir: auch aus dem linken Lager liefen der AfD Wähler zu – und nicht zu knapp: Die Partei „Die Linke“ verlor 12.000 Wähler an die Rechten, auch von den Piraten segelten 12.000 Wähler zur AfD, die SPD verlor an die AfD satte 24.000. Und die Grünen wurden immerhin 4.000 ihrer „Neonazis“ los, denen sie jetzt hoffentlich nicht nachtrauert. Die CDU musste richtig Federn lassen: 39.000 Wähler liefen über zur AfD. (Quelle: infratest dimap für die ARD). Wir sehen: Diffamierende Fake News lassen sich auch durch das Ausklammern unliebsamer Fakten produzieren. Die Folge: All diese Menschen – zusammen mit den Nichtwählern weit über 150.000 Berliner Bürger – müssen sich von den Kronberger Grünen nun eine infame Titulierung gefallen lassen, die man seinem ärgsten Feind nicht gönnt: „Neonazis und ihre Mitverschworenen“ sind sie, allesamt!
Umso erstaunlicher, dass im Artikel dieser hassgetriebenen Beleidigung die Forderung der Grünen nach einem Bündnis gegen Hass und Hetze folgt. Frei nach Goethe fragt man sich: Den „Kronberger Boten“ las ich wohl – allein mir fehlt der Glaube. Die Kronberger Grünen begegnen der eigenen Hetze gegen Andersdenkende mit einem Bündnis gegen Hass und Hetze?
Habt Ihr euch schon mal gefragt, was die ehemals braven SPD-CDU-FDP-GRÜN-und-LINKE-Wähler zu „Neonazis“, „Pack“, „Abschaum“, „Rassisten“ und „Mischpoke“ hat mutieren lassen? Quasi über Nacht? Nein? Dringende Bitte: Fangt an damit, es wird Zeit! Oder geht es euch gar nicht um – wie im Artikel gefordert – demokratischen Diskurs, sondern vielmehr darum, bei schwindender Resonanz mit wohlfeilen Provokationen diffuse Ängste zu schüren um der eigenen Partei noch irgendeine Relevanz zu sichern?
Zum Schluss gestatte ich mir eine kleine Reminiszenz an die fünfte Jahreszeit. In einem, liebe Grüne, sind wir uns einig: Die AfD gefährdet die Demokratie! Wenn die Partei so weiter wächst werden die Wahlen verboten. Tusch und Helau!