Leserbrief

Blick auf den Baumstumpf mit neuen Trieben Foto: R ied

Aktuell

Unser Leser Dr. Walter A. Ried, Höhenstraße, Kronberg, schreibt unter der Überschrift „Natur-Skulptur als Mahnmal“ Folgendes:

Derzeit lohnt ein Spaziergang zu dem Baumstumpf der Ende Januar rücksichtslos gefällten, über 300-Jahre alten Esskastanie oberhalb des Bahnhofs. Wie ein Sessel präsentiert sich derzeit der Rest des altehrwürdigen Baums als Naturskulptur. Während der Baumstumpf die Sitzfläche bildet, haben die inzwischen neu ausgetriebenen Äste eine grüne Lehne darum entstehen lassen. Die Jungtriebe zeigen einmal mehr, wie viel Vitalität in dem jahrhundertealten Relikt noch steckt. Esskastanien sind bekanntlich mit ihrem starken Hang zum Stockausschlag wahre Überlebenskünstler. Andererseits klagt in meinen Augen der Esskastanienveteran mit seinem unbändigen Überlebenswillen den unverzeihlichen Baumfrevel vom Januar an: „Warum habt Ihr mich gefällt? Ich wollte doch noch so gern leben!“ Daher kann ich meiner Mitbürgerin Gwendolyn Wiesinger nur beipflichten, die am 9. Juni beim ersten Treffen der neu konstituierten „Initiative Grünes Kronberg“ in der Stadthalle vorgeschlagen hat, den Baumstumpf behutsam auszugraben und an anderer Stelle, beispielsweise im Stadtpark, weiterwachsen und -leben zu lassen.



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