Leserbrief

Aktuell

Unser Leserin, Susanne Erbel, Talweg, Kronberg, schreibt zur letzten Stadtverordnetenversammlung und dem Tagesordnungspunkt „Vorhabenbezogener Bebauungsplan Schillergärten“ Folgendes:

Ob für die Schillergärten-Bebauung Flachdächer angemessen sind oder Giebeldächer, eine maximale Bebauung oder eine aufgelockerte Bebauung zu Kronberg passen – hierüber kann man streiten.

Eine offene Streitkultur bedeutet für mich, dem anderen zuzuhören, ihn aussprechen lassen, ihm so viel Zeit zu geben, wie er benötigt, Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung zuzulassen und seine Bedenken ernst nehmen. Was ich als Bürgerin Kronbergs im ASU und zuletzt bei der Stadtverordnetenversammlung miterlebt habe, war, nach meinem Empfinden, das Gegenteil einer gepflegten Streitkultur. Zwischen der Regierungskoalition und den drei Oppositionsparteien wurden keinerlei Kompromisse angestrebt; die Fronten waren verhärtet.

Hinter 15 Stadtverordneten, die am Ende mit „Nein“ gestimmt haben, stehen 45 Prozent der Wähler. Es ist sehr schade, dass bei dem Projekt Schillergärten keine gemeinsame Lösung erzielt wurde, bei der sich eine große Mehrheit mitgenommen fühlt. Wenn Bürger, wie bei der Stadtverordnetenversammlung geschehen, ihrem Unmut, entgegen der geltenden Regularien, laut Luft machen, liegt etwas im Argen. Der basisdemokratische Ungehorsam sollte immer das letzte Mittel sein.

Man kann nur hoffen, dass unsere Bürgervertreter bei den noch kommenden Projekten einen gemeinsamen Konsens anstreben; versuchen sollte man es.



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