Leserbrief

Aktuell

Unser Leser Prof. Dr. phil. Klaus Allerbeck, Burgerstraße 9, Kronberg, schreibt zu dem im Kronberger Bote am Donnerstag, 19. Juli veröffentlichten Bericht „Abfallbehälter erhalten Ident-System“ Folgendes: Ab 15. August kann der Kronberger Müll dank eines neuen Ident-Systems weltweit einmalig über eine (vermutlich hexadezimale) Nummer identifiziert werden. Das Umweltreferat schweigt sich jedoch aus, was die Fahrzeuge, die den Müll aus Kronberg abtransportieren, mit den Signalen anstellen, welche von den Transpondern beim Leeren der Behälter gesendet werden. Mir stellen sich die Fragen: Werden die Trucks mit WiFi-Sniffern ausgestattet? Hat sich der Magistrat darüber informiert? Gedenkt er die Bürger zu informieren? Wird demnächst die SCHUFA, nach eigener Behauptung unter strenger Wahrung des Datenschutzes, Scores berechnen, die den credit score der Kronberger Bürger aus dem Hausmüll ihrer Nachbarn errechnen?

Oder sollen nur die Umweltsünder ermittelt und zur Kasse gebeten werden, die Bioabfälle in die Blaue Tonne werfen?

Da in China aus den Gesichtsausdrücken der Schüler die pädagogischen Qualitäten der Lehrer inzwischen errechnet werden können, müsste es doch in der Volksrepublik auch Informationen über die Möglichkeiten der Müll-Überwachung geben. Die aktuelle SPIEGEL-Ausgabe gibt Hinweise, wie China uns, was die Überwachungstechnologie, voraus ist. Soll Kronberg die Chinesen in naher Zukunft überholen?

Noch ist Zeit, dass der Magistrat die Bürger über die nächsten Schritte informiert, die auf die Vergabe der weltweit einmaligen Identifikationsnummer an die Kronberger Behältnisse folgen (können), mit oder ohne die Absicht des Magistrats. Oder sind die Verträge schon unterschrieben?



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