Leserbrief

Aktuell

Unser Leser Hanspeter Borsch, Heinrich-Winter Straße, Kronberg, schreibt zum Thema Opel-Zoo und unserem Bericht „Nächster Anlauf für finale Entscheidung“ Folgendes: In mehreren umfangreichen Beiträgen in der letzten Ausgabe des Kronberger Boten wird die für den Zoo nicht mehr hinnehmbare, unsägliche Situation beklagt. Erwähnt wird auch, dass der Zoo der einzige in Europa sei, der durch einen öffentlichen Verbindungsweg in zwei Hälften geteilt ist, so die Sichtweise des Zoos. Eine andere lautet: Der Weg teilt nicht die beiden Hälften, sondern verbindet sie. Alle Bewegungen der drei verschiedenen Nutzer finden auf diesem Weg statt. Zum einen sind es Fußgänger zwischen den beiden Ortschaften, zum anderen Zoobesucher und schließlich das Betriebspersonal des Zoos mit Fahrzeugen und Maschinen. Um von einem Gehege ins andere, diesseits oder jenseits des Philosophenweges zu gelangen, müssen ihn Besucher und das Personal benutzen. Er ist die einzige innerbetriebliche Verbindung aller Gehege und muss als Funktions- und Wirtschaftsweg herhalten. Er ist das Rückgrat, die zentrale Achse des Zoos, wie der Kabelbaum in einem Leitungssystem und trennt nicht die beiden Hälften, sondern verbindet sie. Für den Zoo ist er unverzichtbar, da von jeher ein internes Betriebswegeverbindungsnetz nicht geplant wurde, der den Betrieb unabhängig gemacht hätte. Und obwohl der Zoo uneingeschränkt über den Weg verfügt, fordert er seine Schließung für die Öffentlichkeit, da sie für Störungen im Betriebsverlauf verantwortlich gemacht wird. Bleibt die Frage zu klären, ob tatsächlich der Fußgänger als Öffentlichkeit oder nicht sogar der Zoo selbst als Nutzer des Weges als Störer, Handlungsstörer, Zustandsstörer oder Nichtstörer zu betrachten ist. Weil dieses Ansinnen von Beginn an für hitzige Debatten sorgte, so ist zu lesen, erwog der Tierpark vor Jahren die Umsetzung von Brückenbauten und Einhausung des Philosophenweges. Nach einhelliger Meinung wurden die beiden Maßnahmen jedoch nicht weiter verfolgt, weil sie das Landschaftsbild beeinträchtigen würden. Das trifft für Brückenbauten zu, sie sind zu vermeiden. Verbindungen zwischen den beiden Zoobereichen könnten aber auch elegant und ohne Störung des Landschaftsbildes durch Unterführungen geschaffen werden. Ein gutes Beispiel wurde im Freizeitpark Lochmühle in Wehrheim geschaffen. Die beiden Teilbereiche neben der Köpperner Straße sind durch eine Unterführung verbunden, die sich dank hervorragender Gestaltung gut ins Landschaftsbild einfügt. Ebenso wenig beeinträchtigen blickdichte Hecken an Wegen das Landschaftsbild, wie sie am schmalen Nonnenpfad zu finden sind. Verbindungswege durch Unterführungen und blickdichte Hecken bilden keine Störung und fügen sich gut ins erhaltenswerte Kronberger Landschaftsbild ein. Diese Maßnahmen sollten unbedingt ausgeführt werden. Für den Zoo bedeutet das, eine Planung durchzuführen mit dem Ziel, endlich ein vom Philosophenweg unabhängiges, internes Besucher- und Betriebswegenetz zu schaffen.



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