Kronberg (aks) – Als Traumkulisse präsentierte sich das Schlosshotel an diesem milden Novembermontag dem aus Israel angereisten Simo Marom, ein junger Designer des Shenkar College of Engineering and Design Israel, der den Frankfurt Style Award 2015 mit seinem Modell „Blue Denim“ gewonnen hatte. Sein Preis: Eine viertägige Reise in die Metropol-Region Rhein-Main mit Aufenthalt im Schlosshotel. Zu seinen Ehren fand ein kleiner Empfang in der Bibliothek unter der herzlichen Ägide von Hoteldirektor Zimmermann statt. Marom war sichtlich beeindruckt von den Kunstschätzen im Schloss, besonders die Gemälde, die er aus seiner Schulzeit kannte, begeisterten ihn. Der William Turner in der Bar gefiel ihm besonders. Kunst und Musik waren schon seit seiner Kindheit Maroms große Leidenschaft. Der 31-jährige Designer bezeichnet sich selbst als Träumer. Seine Träume allerdings drohten mit 20 zu scheitern als er an Krebs erkrankte. Er verlor die Hoffnung nicht und lernte in dieser schweren Zeit seine heutige Ehefrau kennen. Er gab nicht auf und entschied sich für eine Karriere als Mode-Designer, da er dort Veränderungen durch Innovation und Kreativität erreichen kann. Sein Erfolgsrezept lautet: „Gib deine Träume nie auf und tu alles, damit sie wahr werden!“ Der „glimpse of magic“ ist für ihn entscheidend. Er macht Mode, damit sich Menschen besser fühlen. Er möchte in der Zukunft sein Talent und seine Visionen im Mode-Design erfolgreich verwirklichen. Sein Credo ist stark: „Ich hoffe, dass ich in der internationalen Modewelt Gehör finde.“ Die Etappenziele hat er erreicht, er gehörte bereits im Jahr 2014 zu den Finalisten des Frankfurt Style Award für junge Mode-Designer. Denim, also Jeansstoff, hat eine besondere Faszination für ihn, denn das Material wird eher mit „Streetlook“ und nicht mit Couture in Verbindung gebracht. Er beachtete die spezifischen und strengen Couture-Regeln bei seinem Entwurf, der vom Vogelflug inspiriert ist. Die Leichtigkeit, Zartheit und Kunst der Anatomie eines Vogels flossen in das Modell „Blue denim“ – „to make it fly!“ Entstanden ist ein Hauch von einem körperbetonten Jeans-Kleid, das genau die Silhouette der Trägerin nachzeichnet und sich durch Transparenz und Präzision von allem Bekannten abhebt. Marom spielt gern mit Gegensätzen und kombiniert Baumwollstrick mit Metallplättchen oder Plastik- mit Wollfäden, Leder und Plexiglas. Er erzählt, dass er vor einem Jahr mit seiner Familie im Schwarzwald war, der Frankfurt-Trip ist jetzt ein spannendes Kontrastprogramm für ihn. Ein Besuch des Museums für Moderne Kunst gehörte ebenso zu seinem „Once in a lifetime-Trip“ wie ein Treffen mit deutschen Modedesignern und ein Rundgang in den Häusern der Mode. Aus der Idylle des Taunus ging es für den jungen Designer in vier turbulenten Tagen zu den Fashion Hot-Spots der Metropolregion Rhein-Main. Auch Anastasia Liebe aus Rüsselsheim, Outstanding Talent des Frankfurt Style Award 2015, war mit ihrem Modell „Prisma“ beim Empfang dabei. Ihr Modell „Prisma“ mit 8.000 Strasssteinen und zwölf Metern weißer Seide, die sie selbst bemalte, leuchtete wie ein Regenbogen.
Die Idee des Frankfurt Style Award entstand vor acht Jahren in Kronberg. Die Organisatorin Hannemie Stitz-Krämer hat ihren Traum verwirklicht: „Der Frankfurt Style Award ist in acht Jahren zu einem angesehenen Nachwuchswettbewerb in der Modebranche geworden. Ich wünsche mir, dass er weltweit im Rahmen der Nachwuchsförderung weiter an Bedeutung gewinnt, damit junge Talente die Chance bekommen, in der Welt der Mode entdeckt zu werden.“
Der Frankfurt Style Award 2016 steht unter dem Motto: World of Contradictions. Welt der Widersprüche. Die Ausschreibung wird Ende November an 500 internationale Design-Schulen versendet. Aus allen Bewerbungen werden zirka 60 Designer zum Award nach Frankfurt eingeladen, wo sie ihre Modelle vorführen.