Neubürger nutzen „Markt der Informationen“

Familie Wegner im Gespräch mit Bürgermeister Klaus Temmen Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – 957 Neubürgerinnen und Neubürger hat die Stadt Kronberg im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis zum 31. August 2017 bekommen. Sich für Kronberg entschieden zu haben, sei eine „wahrlich gute Wahl“, meinte Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos), der „die Neuen“ in der Stadthalle im Rahmen des Neubürgerempfanges am vergangenen Sonntagnachmittag gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche (CDU) und Erstem Stadtrat Robert Siedler (parteilos) begrüßte. Insgesamt zählt Kronberg zurzeit zirka 19.300 Einwohner. Dabei leben Menschen aus rund 100 Nationen in der Burgstadt. „Die zahlenmäßig stärksten Bevölkerungsgruppen nach Einwohnerinnen und Einwohnern mit der deutschen Staatsangehörigkeit, sind Bürgerinnen und Bürger mit polnischem, koreanischem, amerikanischem oder italienischem Pass“, berichtete Temmen. Kronberg sei ein bevorzugter Wohnort in der Region Frankfurt/Rhein-Main, in Hessen und in Deutschland, denn er biete eine hohe Lebensqualität. „Dies wird uns auch im IHK-Zertifikat ,ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte‘ bescheinigt, das wir nach 2014 gerade erst wieder im Rahmen der Re-Auditierung erneut erhalten haben und mit dem wir bis zum Jahr 2021, wenn die nächste Neu-Zertifizierung ansteht, weiter werben dürfen“, ließ er nicht unerwähnt. Kronberg profitiere von seiner attraktiven Lage im Herzen des Rhein-Main-Gebiets und der „hervorragenden Anbindung an die Metropole Frankfurt am Main und den Flughafen Frankfurt/Rhein-Main“, andererseits punkte die Stadt als familienfreundliche und als Stadt im Grünen mit hohem Naherholungs- und Freizeitwert. „Bei Ihrer Entscheidung für Kronberg haben sicher auch die zahlreichen so genannten ,weichen Standortfaktoren‘ eine wichtige Rolle gespielt. So kann unsere Stadt mit einer Vielfalt an Reizen aufwarten, seien es unsere zahlreichen Vereine und Freizeitmöglichkeiten, aber auch insbesondere das reichhaltige kulturelle Angebot mit vielen verschiedenen Festen und Veranstaltungen“, fügte Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche hinzu, der die zahlreich erschienenen Neubürger – viele von ihnen mit kleinen Kindern – sogleich zu einer Stadtführungen einlud, natürlich nicht ohne vorher den „Markt der Informationen“ in der Stadthalle, im Foyer und im Raum Feldberg zu nutzen, um sich einen Überblick über die reichhaltige Vereinslandschaft, aber auch über verschiedene Bereiche der Stadtverwaltung zu verschaffen. Vertreten waren über den Vereinsringstand, bei dem Broschüren einer Vielzahl von Vereinen auslagen, die Partnerschafsvereine mit eigenem gemeinsamen Stand, ebenso die Kirchen, Feuerwehren, der Bund der Selbstständigen, das DRK, die Altkönigschule und die Burg Kronberg. Der Obsthof Krieger war ebenfalls vertreten, das Serviceteam des Altstadtkreises schenkte seinen frischen Süßen, Apfelsaft und Apfelwein für die Gäste aus, weiter die Burg Kronberg, die Stadt Kronberg beispielsweise mit der „Citynfo“, einer App, die ihre Entwickler bei Wunsch sogleich vor Ort installierten und erläuterten, die städtische Gleichstellungsstelle und auch der Seniorenbeirat. Letzterer stellte sich sogleich zum Foto auf, denn am 4. Dezember sind Neuwahlen für das Gremium, dessen Kandidaten sich auch für die Neubürger 60+ stark machen wollen. Vorsitzende Ingeborg Strauß wünscht sich neue Leute und damit auch neue Ideen für das bewährte Team, das sich vor allem sozial für die ältere Generation einsetzt. Es gelte, die Lebenserfahrung der Älteren zu nutzen und bei Problemen, die Seniorinnen und Senioren betreffen, Lösungen zu finden. Der Seniorenbeirat wird per Briefwahl gewählt.

Unter den Neubürgern waren sichtbar viele Familien mit kleinen Kindern, die das Angebot dankbar annahmen, um sich mit den vielfältigen Vereinen und Organisationen der Stadt vertraut zu machen. An allen Ständen war das Interesse groß, ins Gespräch zu kommen und auch Bürgermeister Klaus Temmen stürzte sich ins Getümmel, um Neubürger kennenzulernen. Zuvor hatte sich der Erste Stadtrat Robert Siedler, seit Mai im Rathaus, kurz vorgestellt und eingeladen, sich gerne auch einmal das Stadtentwicklungskonzept der Burgstadt als Lektüre vorzunehmen und bei Baufragen in der städtischen Bauberatung vorbeizuschauen. „Eines haben Sie mir ja schon voraus, nämlich, dass Sie hier wohnen, was ja gar nicht so einfach ist, und ich noch nicht“, meinte er schmunzelnd zur Begrüßung der Gäste und wünschte ihnen in Kronberg „einen guten Start!“

Eines der vielen jungen Ehepaare, die vorbeischauten, war Familie Wegner mit Baby Florentina, die im Frühjahr aus Frankfurt hinaus in die grüne Stadt gezogen ist.

„Ich bin Österreicherin“, verriet die junge Mutter, Eva Wegner. „Eigentlich bin wegen der Arbeit nach Frankfurt gekommen und nun wegen der Liebe geblieben und nach Kronberg gezogen“, erzählt sie lächelnd. Ihr gefiel der Neubürgerempfang als Möglichkeit des Austausches und Kennenlernens. Auch wenn sie die Kronberg-Infos aus erster Queller erhalten kann: Denn ihr Mann stammt aus Kronberg. Ihm fielen in der Stadthalle, die er noch vom Turnunterricht aus Kindertagen in Erinnerung hatte, ganz andere Dinge ins Auge als die Informationsstände. „Ich vermisse die Turnstangen an der Wand“, meinte er als allererstes. „Die konnte man so schön hinauf- und hinunterhangeln.“ An diese konnte sich Wolfgang Thöns, Vorsitzender der Theatergruppe „die hannemanns“, der das aufschnappte, als er mit seinen Informationsbroschüren vorbeikam, ebenfalls noch erinnern. „Ich vermisse sie allerdings nicht!“, meinte er vielsagend grinsend. So unterschiedlich können Erinnerungen sein!

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