Opel-Zoo verzeichnet kleines Besucherplus trotz Großbaustelle

„Wankie“ im September im neuen Elefantengehege Foto: Archiv / Opel-Zoo

Kronberg. – „Wir haben im letzten Jahr mit der neuen Elefantenanlage das größte Bauprojekt in der Geschichte des Opel-Zoos fertig gestellt und freuen uns nun mit unseren Besuchern auf die Saison 2014 – ohne Bautätigkeit und mit für Mensch und Tier neu gestaltetem, großzügigen Bereich inmitten des Zoogeländes“, so Stiftungsvorstand, Gregor von Opel, bei der Jahrespressekonferenz des Opel-Zoos.

Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels führt im Rückblick über das abgelaufene Geschäftsjahr aus, dass nicht nur die Elefantenanlage von April 2012 bis zur Eröffnung im August 2013, sondern auch Bauarbeiten und Neugestaltungen an den Übergängen beziehungsweise Schnittstellen zu den bestehenden Zooeinrichtigungen zu bewerkstelligen waren. So sind die Rothirsche in ein neues Gehege umgezogen, um Platz für die Elefantenaußenanlage zu schaffen. Die Eulenvolieren oberhalb des jetzigen Elefantenbullen-Bereichs wurden einer Grundrenovierung unterzogen, an der Zooschule entstand eine neue Voliere für afrikanische Vögel, die vom Förderverein finanzierte Voliere für Papageien und Buschschliefer wird in den nächsten Wochen offiziell ihrer Bestimmung übergeben, ebenso wie die neue Flamingoanlage, die sich an die Elefantenanlage an das Badebecken der Elefnten anschließt.

12,1 Millionen Euro hat das neue Gehege verschlungen, das nötig geworden war, um die Zukunft der Elefanten als besonderen Publikumsmagneten im Opel-Zoo zu sichern. 40 Prozent der Projektkosten des 8.000 Quadratmeter großen Außengeheges mit Elefantenhaus und Restaurant konnte der Zoo aus eigenen Mitteln stemmen, 30 Prozent der Riesensumme kamen aus Spenden zusammen. Die restlichen 30 Prozent muss der Zoo in den nächsten fünf bis sechs Jahren der Taunus Sparkasse zurückzahlen. Damit ist klar, dass eine Modernisierung der ebenfalls überalterten Flusspferdeanlage, gleich im Anschluss nach diesem Großprojekt für den Privatzoo, der keine staatlichen Zuschüsse erhält, nicht zu stemmen ist. Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass der Zoo zunächst auch wieder für Rücklagen sorgen müsse, schließlich müssen die über 50 Zoomitarbeiter bezahlt werden sowie die laufenden Kosten des Zoos über die Eintrittsgelder erwirtschaftet werden. „Und wie man unschwer erkennen kann, schwanken unsere Einnahmen, denn die sind stark vom Wetter abhängig“, erklärt er. Aber selbst wenn plötzlich über Spenden, genügend Geld für eine neue Flusspferdanlage vorhanden sei. „Zur Zeit können wir sie nicht neu bauen, denn unsere Flusspferdedame ,Tana‘ ist mit ihren 54 Jahren das älteste Flusspferd Hessen“, berichtet er nicht ohne Stolz. „Sie ist dreiviertel blind und bekommt morgens von uns eine Kanne Kaffee, um ihren Kreislauf hochzukurbeln“, fügt er schmunzelnd hinzu. „Solange sie lebt und dass können gut und gerne noch fünf Jahre sein, können wir sowieso nicht umbauen, denn ihr wäre ein Umzug in ein neues Gehege in ihrem Alter nicht mehr zuzumuten.“ Dafür erwarten die Besucher, wie Kauffels weiter ausführte schon heute, „eine neue Wegeführung mit optisch gelungenen Stegen und Besucherantritten, das neue Restaurant Sambesi mit dem spektakulären Blick von den Terrassen auf die Elefanten, neue Beschilderungen für Rundwege, Tierinformationen und die Lagepläne, vielfältige Anpflanzungen um die neuen Anlagen herum und letztlich die Tiere selbst, die gut zu beobachten sind in ihren neuen Haltungen. Kauffels berichtete auch über besondere Tiergeburten und neue Tierarten im Freigehege: Neu in Kronberg ist Elefantenbulle Tamo, der – geboren im Wuppertaler Zoo – am 13. Januar seinen 6. Geburtstag hatte und sich seit seiner Ankunft in Kronberg am 17. April 2013 bereits zum Besucherliebling entwickelt hat. Als neue Tierarten zeigt der Opel-Zoo Rote Riesen- und Bürstenschwanzkängurus sowie Königsfasane und Satyrtragopane, die ein farbenfrohes Bild in den Eulenvolieren bieten. Dr. Kauffels hebt in seinem Bericht besondere Tiergeburten und Zuchterfolge bei den Löffelhunden, den Roten Pandas, den Salzkatzen und den Berberaffen hervor.

Auch das Thema „Änderungsverfahren Bebauungsplan ‚Opel-Zoo‘ und das neue Wegekonzept ‚Oberes Rentbachtal‘“ wurde bei der Jahrespressekonferenz angesprochen: Dr. Kauffels hofft, dass das Verwaltungsverfahren zu einem für die Zukunft des Zoos „sinnvollen Abschluss“ kommt.

Trotz der Beeinträchtigungen durch die Großbaustelle – Dr. Kauffels nannte es eine „Operation am offenen Herzen“ – und die extrem ungünstige Witterung im ersten Halbjahr konnte in 2013 insgesamt noch ein kleines Besucherplus in Höhe von 2,9 Prozent auf 596.000 Besucher erzielt werden, allerdings bezogen auf das bereits niedrige Niveau des Jahres 2012.

Die Verantwortlichen des Kronberger Freigehege stimmt diese Entwicklung positiv für das gerade begonnene Jahr: „Wir konnten feststellen, dass bei günstigerer Witterung die Besucher die neuen Anlagen und das gesamte Zooangebot mit seinen attraktiven Führungen und Veranstaltungen gerne nutzen und erwarten somit, dass sich in 2014 die Aufwärtsentwicklung in den Besucherzahlen weiter fortsetzt.“

Zumindest für den Monat Januar gilt diese Aussage: Bescherte doch der bisher milde Winter, die Neugeburten bei den Giraffen, Warzenschweinen, Zwergziegen und Rhönschafen sowie die neue Elefantenanlage einen Besucherrekord, von dem man hofft, dass er sich in den nächsten Monaten fortsetzt. (mw)



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