Pavillon – Malerei von Tobias Stutz in der Galerie Kerstner

Architektur oder Designgegenstände inszeniert der Künstler Tobias Stutz auf seinen Bildern äußerst präzise. Foto: privat

Kronberg (kb) – Die Galerie Kerstner, Friedrich-Ebert-Straße 7, lädt Samstag, 11. November ab 18 Uhr zur Vernissage der Ausstellung „Pavillon“ mit Malerei von Tobias Stutz ein. Der Kunsthistoriker Pascal Heß wird unter Anwesenheit des Künstlers um 18 Uhr in die Ausstellung einführen. Tobias Stutz arbeitet mit dem Wiedererkennungswert der Dinge. Gebäude oder Möbel der klassischen Moderne gibt er sachlich genau wieder. Personen fehlen meistens in seinen Arbeiten. Architektur oder Designgegenstände inszeniert er dafür jedoch umso präziser. Gebäude werden auf diese Weise zu Repräsentanten klarer, reduzierter Formensprache, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts am Bauhaus entstand. Stutz stellt die Kennzeichen dieses Stils dar: Flachdächer, großzügige Fenster oder tragende Chrom-Stützen, als Kennzeichen der Skelettarchitektur Mies van der Rohes. Tobias Stutz wurde 1983 in Filderstadt geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg unter Professor Fleck Malerei. 2007 und 2010 erhielt er je ein Stipendium und wurde 2010 in den wichtigen Kunstkalender der LfA Förderbank Bayern aufgenommen. Darüber hinaus erhielt er 2017 den Kunstpreis der VR-Bank Erlangen. Das Ausschnitthafte gibt den Reiz vieler seiner Bilder wieder. Die Ausschnitte legt er so an, dass Linien und Flächen in konzentrierter, nahezu fotografischer Genauigkeit zu einem reduzierten Ganzen harmonisch zusammenfinden.

Tobias Stutz stellt Räume dar, die durch die Abwesenheit des Menschen keine Lebensräume und keine Handlungsräume sind. Jochen Meister spricht denn auch von „Sehorten“ und vom „reinen Schauen“, zu dem Stutz einlädt. Der Blick wird durch nichts gestört. Der Betrachter kann zur Ruhe kommen. Es drängt sich ihm keine Erzählung, keine Stimmung auf, er kann ganz bei sich bleiben.

In einigen kleinformatigen Arbeiten stellt Tobias Stutz Museumsbesucher dar, die sich in abstrakte Gemälde versenken und dabei zur Ruhe kommen. „Ich hatte einfach Lust darauf, Menschen, zu malen“, sagt er. Dabei ist das Motiv der Versenkung bedeutend für die Malerei der klassischen Moderne. Die Begegnung von Kunst und Kunstbetrachter im Museum ist ferner ein häufiges Thema der zeitgenössischen Fotografie.

Die Ausstellung ist von Sonntag, 12. November bis Samstag, 16. Dezember zu sehen. Die Öffnungszeiten der Galerie Kerstner sind samstags von 10 bis 14 Uhr und außerhalb dieser Öffnungszeiten gerne nach Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 0171-4709465.



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