Von Pose bis Wucherer: Geschichte der Kronberger Künstlerkolonie

Bauernmädchen von Philipp Rumpf, einem der Gründungsväter der Künstlerkolonie

Foto: privat

Kronberg (kb) – Die Kronberger Malerkolonie zählt mit zu den frühesten deutschen Künstlerkolonien. Zwischen 1840 und 1945 arbeiteten nachweislich über 100 Künstler in Kronberg, darunter so bekannte Namen wie Wilhelm Trübner, Otto Scholderer oder Philipp Franck. Mit der Festansiedlung Anton Burgers in Kronberg im Jahr 1858 verbindet sich heute die Gründung der Künstlerkolonie, die eng mit der Großstadt Frankfurt verknüpft ist.

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Stiftung Kronberger Malerkolonie zeigt das Museum eine Ausstellung über die rund hundertjährige Geschichte der Künstlerkolonie. Anhand von ausgewählten Werken aus der Sammlung der Stiftung lässt sich die Entwicklung von der späten Romantik über die Freiluftmalerei bis zum frühen Impressionismus nachvollziehen.

Den Auftakt bildet eine neu erworbene italienische Landschaft von Eduard Wilhelm Pose, gefolgt von der romantisierenden „Weinlese“ von Jakob Becker und dem stimmungsvollen „Bauernmädchen“ von Philipp Rumpf, einem der Gründungsväter der Künstlerkolonie, bis hin zu maritimen Ansichten Fritz Wucherers, der als letzter offizieller Vertreter der Kolonie gilt.

Die Schau wurde durch umfangreiche neue Zustiftungen und ausgewählte Ankäufe ermöglicht. Sie wird ergänzt durch ein eigenhändiges Werk der Kaiserin Victoria von Preußen von der Hessischen Hausstiftung und einer zentralen Kronberg-Ansicht von Anton Burger aus dem Städel Museum in Frankfurt.

„Mein ganz besonderer Dank gilt der Taunus Sparkasse, die der Stiftung zwei wichtige Werke von Jakob Becker und Philipp Rumpf zur Verfügung stellt“, sagt die Kuratorin der Stiftung, Dr. Ingrid Ehrhardt. Die Stiftung Kronberger Malerkolonie wurde 2001 von der Museumsgesellschaft Kronberg und der Stadt Kronberg gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist es, die Werke der traditionsreichen Kronberger Künstlerkolonie, ihrer Vorläufer und Zeitgenossen als das kulturelle Erbe der Stadt zu bewahren und in einem Museum der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und regelmäßige Ausstellungen zu präsentieren.

Die Hauptaufgabe liegt im Aufbau einer Sammlung mit Werken der Kronberger Künstlerkolonie sowie in deren umfassender Dokumentation. Die Sammlung ist bis dato durch private Zustiftungen und Ankäufe auf über 500 Werke – vom Spätbiedermeier bis zum Frühimpressionismus – angewachsen.

„Die Kronberger Malerkolonie leistet seit 15 Jahren hervorragende Arbeit und bereichert damit unsere Region. Um das wichtige Engagement der Stiftung zu würdigen, stellen wir die beiden Kunstwerke gerne als Leihgabe zur Verfügung“, so Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse.

Öffnungszeiten Museum

Mittwoch 15 bis 18 Uhr, Samsstag, Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr

Eintritt: Pro Person 4 Euro / 3 Euro ermäßigt

Familien 10 Euro / Kinder bis 12 Jahre frei

Öffentliche Führungen

5. Juni, 3. Juli, 4. September, 3. Oktober jeweils um 11.15 Uhr

Kunst für Kinder

11. Juni Schatten- und Lichtspiele, 9. Juli, Tiere groß und klein, 10. September, gestern und heute, jeweils ab 16 Uhr

Die Vortragsreihe ist Bestandteil des Rahmenprogramms, das die Stadt Kronberg im gemeinsam mit dem Museum Kronberger Malerkolonie für das Jahr der EuroArt-Tagung (die Tagung der europäischen Künstlerkolonien ist im Oktober) in Kronberg geplant hat.

KronbergArt am Abend

8. Juni um 18 Uhr, Hans Robert Philippi: Anton Burger, 7. September um 18 Uhr, Hans Robert Philippi: Jakob Fürchtegott Dielmann,

12. Oktober um 18 Uhr, Hans Robert Philippi: Nelson Gray Kinsley, Veranstaltungsort: Gewölbekeller im Gasthaus „Zum Adler“

Vorträge

11. Mai um 19 Uhr, Moya Schönberg: Gemäldepflege, 16. Juni um 19.30 Uhr, Dr. Benno Lehmann: Kunstfälscher, 5. Juli um 19 Uhr, Dr. Thomas Andratschke: Europäische Künstlerkolonien, 22. September um 19 Uhr, Dr. Ruth Negendanck: Die Künstlerlandschaft Chiemsee.

Zum Internationalen Museumstag Sonntag, 22. Mai lädt das Museum Kronberger Malerkolonie bei freiem Eintritt zu einem Spaziergang durch die Ausstellung.



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