Das Rätsel um „Sabu“ ist gelöst

Eine spätere Aufnahme aus dem Jahr 1997

Kronberg (pu) – Ein altes, beim Durchsehen alter Familienunterlagen gefundenes, Foto eines Jungen ohne Namenskennung aber markantem Gesicht ließ dem mittlerweile in der Pfalz lebenden Kronberger Rudolf Neubronner einfach keine Ruhe. Er wandte sich mit einem Hilfegesuch an den Kronberger Bote, der in seiner Weihnachtsausgabe einen Bericht veröffentlichte mit der Frage: „Wo ist Sabu?“

Hinweis durch Cousin und Schulkamerad

Die Zeitung war kaum verteilt, da ging es Schlag auf Schlag. Freudig berichtet Rudolf Neubronner von der ihn noch vor den Festtagen erreichten Nachricht, es handele sich bei dem Gesuchten um den in der Steinstraße 27 aufgewachsenen Kronberger Robert Menges.

Dessen Cousin Ludwig Bettenbühl und der ehemalige Schulkamerad Tilmann Ochs hatten ihn erkannt, unabhängig voneinander unverzügich Kontakt sowohl mit Rudolf Neubronner als auch mit Robert Menges‘ Sohn Frank samt Familie aufgenommen.

„Wir wurden angerufen und darauf aufmerksam gemacht, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handele es sich bei ‚Sabu‘ um meinen vor zwei Jahren im Alter von 70 Jahren verstorbenen Schwiegervater Robert“, bestätigt Monika Menges. Sie erinnerte sich an eine alte Fotografie des Schwiegervaters, suchte sie heraus und siehe da, die Ähnlichkeit mit der im „Blättche“ gezeigten war verblüffend.

„Auf dem in der Zeitung veröffentlichten Werbefoto wirkt er im Vergleich zu unserer Aufnahme etwas kräftiger im Gesicht, aber er ist es eindeutig.“ Dies konnte Rudolf Neubronner nach Inaugenscheinnahme prompt untermauern: „Ihr Foto ist ebenfalls in unserem Hause aufgenommen, ich erkenne dies auch an dem Sofa.“

„Die Schirn gegenüber dem im Gebäude der Streitkirche untergebrachten Fotogeschäft Neubronner“, so erinnert sich Ludwig Bettenbühl, „zählte neben dem Kirchhof damals zu unseren bevorzugten Spielplätzen“. Auch der zum Elternhaus gehörende große Garten mit Ziegen und Bienenvölkern war hoch im Kurs. „Wir sind mit Gaasemilch und Honig im Überfluss groß geworden“, schmunzelt Bettenbühl rückblickend.

Robert Menges‘ Schulkamerad Tilmann Ochs entsinnt sich an die gemeinsame Leidenschaft Skifahren. „Mekki, das war sein wahrer Spitzname, und ich sind häufig mit den Brettern auf den Schultern zum Feldberg gelaufen und dann von dort heruntergefahren.“ Als Jugend-Rotkreuzler hätten sie des Weiteren dem Winterdienst-Team angehört. Durch die jeweils beginnende Lehre sei der Kontakt bedauerlicherweise nach und nach abgebrochen.

Menges ließ sich zunächst bei der Eschborner Firma Schiele zum „Former“ ausbilden. Später arbeitete er bis zur Rente bei der VDO in Schwalbach. Im Elternhaus in der Steinstraße, wo mittlerweile sein Sohn Frank mit seiner Familie wohnt, war Robert Menges dennoch nur noch selten anzutreffen. Vielmehr lebte er mit der Liebe seines Lebens in Höchst und spielte in seiner Freizeit Handball. Vor zwei Jahren verstarb er.

Dies bedauert Rudolf Neubronner sehr, er hätte den von ihm nach dem gleichnamigen indisch-US-amerikanischen Filmschauspieler Sabu Dastagir Genannten gerne wiedergesehen. Gelöst ist das Rätsel um „Sabu“ dennoch, die Suche beendet.

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