Robert Siedler – neuer Stadtrat von Kronberg

Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche gratuliert dem eben vereidigten Stadtrat von Kronberg, Robert Siedler, dessen Frau sich im Hintergrund für ihn freut.

Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – „Ich freue mich von ganzem Herzen über diese Wahl und den damit entgegengebrachten immensen Vertrauensvorschuss.“ Mit diesen Worten dankte der neue Erste Stadtrat Robert Siedler den Stadtverordneten, dass sie sich für ihn entschieden haben, den 56-jährigen Technischen Beigeordneten bei der Stadt Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen. 21 Ja-Stimmen entfielen auf Siedler, acht Stimmen waren ungültig, also Enthaltungen, und es gab eine Nein-Stimme. Siedlers Frau und sein Sohn hatten die Wahl und die anschließende Vereidigung im Rahmen der jüngsten Stadtverordnetenversammlung von der Tribüne des Rathaussaals verfolgt. Siedler erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, dass er nach 13 Jahren in Ibbenbüren mit den „annähernd gleichen Aufgaben“ betraut, „keine Bange hat“, sein Amt nun in Kronberg gut auszufüllen. Er betonte, dass es jedoch bei allen Herausforderungen wichtig sei, sie zusammen mit allen Fraktionen zu meistern. Nachdem die ersten Gespräche innerhalb der Vorstellungsrunde in „angenehmer und offener Atmosphäre“ verliefen, sieht er einer konstruktiven Zusammenarbeit hoffnungsvoll entgegen. „Ich denke, die Aufgaben, die mich hier erwarten, sind sehr interessant.“ Auch auf die zusätzlichen, die repräsentativen Aufgaben als Stellvertreter des Bürgermeisters freut sich Robert Siedler. „Doch heute ist nicht der Abend, um ihnen Rezepte an die Hand zu geben“, meinte Siedler, der versprach, die Stadtverordneten „ideenreich nach bestem Gewissen“ zu unterstützen.

Auch wenn der Abend durch die feierliche Einführung Robert Siedlers ins Amt und die Ernennung Oliver Schneiders (UBG) zum Stadtältesten nach dem zweiten Umtrunk mit Sekt und Orangensaft von Lockerheit geprägt war, die Kronberger Stadtverordneten sind dafür bekannt, dass die politischen Themen kontrovers und ausführlich diskutiert werden.

Dabei blieb es auch an diesem Abend, wenn auch ohne Aussprache darüber abgestimmt wurde, die Stadtverordneten über den Stand in puncto „Aktualisierung des Immobilienkonzeptes“ zu informieren und darüber, dass die Metzgerei Klein in Oberhöchstadt ihren Betrieb erweitern und zwei Wohnhäuser bauen darf. Dafür wurde der einzige Tagesordnungspunkt auf dem zu diskutierenden Teil, der Antrag der KfB-Fraktion auf „Transparenz durch Visualisierung der momentan beabichtigten Bahnhofsbebauung“ umso erschöpfender behandelt. Denn nach dem Aufschrei nach der Fällung der Bäume auf dem zu bebauenden Bahnhofsareal war den Stadtverordneten, den Gegnern als auch Befürwortern für das schon lange beschlossene Bauprojekt mit Hotel, mit Kammermusiksaal und Studienzentrum der Kronberg Academy klar geworden, dass vielen Bürgern, trotz der in der vergangenen Wahlperiode ausführlich diskutieren Bebauungsplänen, die daraus resultierenden Entscheidungen und Konsequenzen nicht bekannt zu sein scheinen.

Die KfB hält es an dieser Stelle für „sehr wichtig“, die „finalen Planungen realitätsnah“ vorzustellen und zwar anhand einer 3D-Animation. „Es ist uns ein Anliegen, dass allen Bürgern möglichst transparent gemacht wird, wie die geplanten einzelnen Bebauungen am Bahnhof in ihrer Gesamtheit aussehen werden“, so die Co-Fraktionsvorsitzende der KfB, Alexa Börner.

„Wir müssen berücksichtigen, dass sich nicht alle Bürger so intensiv mit der Stadtentwicklung beschäftigen wie wir Stadtverordneten. Zunächst wurde nur ein Hotel geplant, dann kamen in kurzen Abständen weitere große Bauvorhaben hinzu: Der Konzertsaal, das Verwaltungszentrum und zuletzt die Bebauung der Schillergärten.“ Die KfB habe in der ASU-Sitzung mit Freude zur Kenntnis genommen, dass auch den anderen Fraktionen an Transparenz bezüglich der Bauvorhaben gelegen sei. Mit einer 3D-Visualisierung anfreunden konnten sich die übrigen Parteien im Stadtparlament dennoch nicht. „Ja, Transparenz ist das Gebot der Stunde“, meinte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Udo Keil. Die Grünen beantragten zu diesem Zweck in einem Änderungsantrag statt einer Drei-D-Visualisierung eine Visualisierung auf Basis des bestehenden Modells durch eine Stabkamera. Und ein gemeinsamer Änderungsantrag von CDU, SPD, UBG und FDP favorisierte eine Visualisierung der anstehenden Bauvorhaben im Bahnhofsquartier mit Hilfe eines sogenannten „belebten Bauzauns“. Dieser soll Erläuterungen und grafische Darstellungen der geplanten Gestaltung auf den Planen zeigen und direkt an dem Bauzaun angebracht werden.

Diesem gemeinsamen Antrag sowie dem der Grünen wurde mehrheitlich entsprochen. Der Antrag der KfB auf 3D-Visualisierung dagegen wurde abgelehnt. Das Modell für die Bahnhofsbebauung kann übrigens aktuell schon zu den Öffnungszeiten im Rathaus für alle Bürger zugänglich, betrachtet werden, auch Fragen dazu können der Verwaltung gerne gestellt werden.

Der gemeinsame Antrag sieht auch vor, dass die Stadtverwaltung diesen Vorschlag nun mit den beiden Vorhabenträgern, der Contraco GmbH und der Kronberg Academy abstimmt und die Kosten für eine derartige Visualisierung mittels „lebendigem Bauzaun“ ermittelt. Über eine eventuelle Kostenbeteiligung der Stadt aus im Haushalt bereitstehenden Planungsmitteln für das Quartier „Bahnhof Kronberg“ solle nach Vorlage der Kostenschätzung und der Stellungnahmen der Vorhabenträger entschieden werden, heißt es in dem Antrag weiter. Ebenfalls soll das Modell, welches bereits jetzt die gesamte Bebauung des Bahnhofquartiers visualisiert, baldmöglichst vom Rathaus in das Bürgerbüro verlegt werden.

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