Auch Rosenschneiden kann man lernen

Rosengärtner beim Hortensienschnitt

Foto: Marlies Lendzian-Coan, Burgverein

Kronberg (kb) – Nur noch gut drei Wochen sind es bis zum Saisonbeginn auf Burg Kronberg. Innerhalb der Burgmauern herrscht bereits emsiger Betrieb. Am vergangenen Samstag stand die Pflege der rund 50 Rosensträucher auf dem Arbeitsplan. Bei herrlichem Frühlingswetter fanden sich über ein Dutzend Hobbygärtner der „Grüngruppe“ und aus anderen Arbeitskreisen im Prinzengarten ein, um sich unter der fachkundigen Leitung von Helga und Klaus Urban dieser Aufgabe anzunehmen (und vielleicht den einen oder anderen Tipp für den häuslichen Garten mitzunehmen). Das Ehepaar Urban engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für Pflege und Erhalt von Rosenbeständen, unter anderem im Frankfurter Palmengarten und auf der Burg Hayn in Dreieichenhain. Gerne geben die beiden ihre Erfahrung an andere Rosenfreunde weiter. „Rosen zu schneiden ist gar nicht schwer, wenn man ein paar Grundregeln beachtet“ ermutigte uns Helga Urban gleich zu Beginn. Einer kurzen Einweisung in die verschiedenen Rosenarten (zu unterscheiden sind für den Schnitt nur drei) folgte eine kurze, aber wichtige Lektion in Werkzeugkunde. Eine gute Rosenschere mit zwei Schneiden ist die Grundausstattung, doch kommt man damit bei einer Kletterrose nicht sehr weit. Da braucht es schon eine Teleskopschere. Auch eine Astschere für den Rückschnitt an dickeren Trieben und eine Säge für die Beseitigung von Totholz ist recht nützlich, wie Klaus Urban gleich demonstrieren konnte. Beim ersten Vorführ-Schnitt an einem der ganz alten Stöcke ging ein Stöhnen durch die Gruppe. So beherzt die Schere anzusetzen und den Strauch auf knapp die Hälfte einzukürzen, hätten wir allein nie gewagt. Doch mit jedem selbst ausgeführten Schnitt wuchs das Vertrauen in die eigene gärtnerische Fähigkeit. Jeder Teilnehmer ist zuversichtlich, dass „seine“ Sträucher im Juni ganz besonders üppig blühen werden.

Am selben Tag kamen auch die unzähligen Hortensienbüsche unter die Schere. Aus den Pflanzen an der Wehrgangsmauer mussten die überalterten Triebe entfernt und die jungen Triebe in Form gebracht werden. Die Büsche ragten schon weit in den Weg zum Eibenhain hinein. Die 100-jährige Kletterhortensie im Burginnenhof hatte sich stark ausgebreitet. Die Gefahr bestand, dass sie sich mit ihrem Gewicht nicht mehr an der Mauer halten und in den Hof kippen könnte. Manfred Wessel, technischer Direktor des Botanischen Gartens Frankfurt, hatte einen seiner Gärtner vermittelt, der den Schnitt fachkundig ausführte. Die Hortensien werden dieses Jahr wohl nur sehr spärlich blühen, aber dafür in den nächsten Jahren umso prächtiger.

Wer Freude an der Gartenarbeit hat und gerne in einer fröhlichen Gruppe mithelfen möchte, das Burggelände saisonfein zu machen: Der Arbeitskreis Außengelände kommt Samstag, 18. März um 10 Uhr wieder zusammen. Es gibt noch viel zu tun!



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