Wie schützt man Kinder vor den Medien?

Kronberg (meg) – Die digitalen Medien haben die Welt von Jugendlichen und Kindern entscheidend verändert und beeinflusst. Vor allem das Internet nimmt einen neuen, wichtigen Teil in unserem Leben ein und bestimmt unseren Alltag. Deshalb ist es wichtig, dass sich sowohl Eltern als auch Kinder über die richtige und ungefährliche Mediennutzung informieren. Unter dem Namen „Pubertät 2.0 Einblick ins digitale Kinderzimmer“ fand ein Informationsabend in der Aula der Altkönigschule in Kronberg statt. Zahlreiche Eltern, Lehrer und Schüler hatten sich hier versammelt, um sich über das Thema Internet im Jugendalter zu informieren. Der Fachberater für Jugendmedienschutz Günter Steppich hielt dazu eine Präsentation und wollte über die Vor- und Nachteile der Medienwelt aufklären. Ein Großteil der Eltern hält die Nutzung der Medien ihrer Kinder für unproblematisch und fast risikofrei. Doch in Wahrheit wissen die meisten Erziehungsberechtigten nicht, was ihre Kinder im Netz machen. Der Überblick, welche persönlichen Daten das Kind veröffentlicht, zu welchen Uhrzeiten es online ist und wie es sich in der Medienwelt über Fotos präsentiert, geht meist schnell verloren. Den Eltern muss bewusst werden, dass durch den mobilen Internetzugang einem Kind jeden Alters, die komplette Welt der Erwachsenen zur Verfügung steht, machte er deutlich. Jugendgefährliche und ungeeignete Medien wie Filme und Spiele seien jederzeit abrufbar. Durch das Internet haben sich auch die Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen stark verändert. Handy- und Videospiele stehen nun im Vordergrund und die schulischen Leistungen nehmen oft ab, da unbeliebte Tätigkeiten wie Hausaufgaben vernachlässigt werden. Günter Steppich machte unmissverständlich klar: Es liegt an den Eltern, dafür zu sorgen, dass die Kinder einen geregelten Zugang zu Computerspielen haben, die auch für das jeweilige Alter angemessen sind. Das Internet ist eine neue, schnelle Informationsquelle, welche für Unterhaltung sorgt und Kreativität sowie Produktivität fördert. Dennoch muss man sich über die negativen Aspekte wie Verlust der Privatsphäre, Rechtsverstöße und Kostenfallen im Klaren sein, sagte er. Auch die neuen Dimensionen, die Mobbing und sexuelle Übergriffe angenommen haben, sprach er an. Um das eigene Kind vor solchen negativen Erfahrungen zu schützen, rät Günter Steppich, dass das Kinderzimmer bis zum Alter von 14 Jahren zur bildschirm- und internetfreien Zone erklärt werden soll. Handys und andere digitale Geräte gehören am besten über Nacht eingesammelt und ab dem sechzehnten Lebensjahr sei ein mobiler Internetzugang erst wirklich vertretbar. Ein Kind, welches die fünfte Klasse besucht, braucht beispielsweise kein Smartphone. Ein einfaches Klapphandy erfüllt den Zweck genauso und reicht in diesem jungen Alter vollkommen aus. „Die meisten Kinder haben leider vergessen, dass Persönlichkeit nichts mit Statussymbolen zu tun hat, sondern mit dem, wie man ist und was man kann“, erklärte Günther Steppich. Im Anschluss dieser Präsentation hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich in einer Fragerunde an die Experten zu wenden.

Zusätzliche Ratschläge über den Umgang mit Risiken und Gefahren im Internet konnten sich die Teilnehmer von der Polizistin Michaela Moll einholen.



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