Zahlreiche Fans aus Oberhöchstadt begleiteten ihre Mannschaften zum letzten Spiel und machten das Spiel in Seulberg fast zum Heimspiel.Foto: privat
Oberhöchstadt/Seulberg (kb) –Die Ausgangssituation vor dem letzten Saisonspiel in der Fußball-Kreisliga A war klar: Als Tabellenzweiter reiste die SGO mit einem Punkt Vorsprung zum Tabellendritten, dem SV Seulberg. Da nur Platz zwei für den Aufstieg reichen würde, musste also mindestens ein Punkt gewonnen werden, um den zweiten Platz zu halten: Seulberg musste das Spiel gewinnen. Gastgeber Seulberg hatte jedoch in der aktuellen Saison zu Hause noch kein Spiel verloren und erst ein Unentschieden erzielt, also wurde ein starker Gegner erwartet.
Zu Beginn des Spiels gab es ein vorsichtiges Abtasten auf beiden Seiten. Der Respekt vor dem Gegner war beiden anzumerken. Die SGO gab zwei Schüsse aus weiter Entfernung auf das Seulberger Tor ab, blieb aber noch ungefährlich. Die Versuche zu kombinieren blieben meist in der dicht gestaffelten Abwehr der Seulberger hängen. Die erste wirklich gefährliche Szene des Spiels hatte Seulberg: Mit zwei Pässen wurde ein Stürmer im Strafraum freigespielt, Patrick Ott konnte den Ball gerade noch vor dem Abschluss zur Ecke klären. Auf der Gegenseite gab es einen Freistoß von rechts nahe der Eckfahne; Lukas Bosansky schießt direkt und der Ball geht nur knapp neben das Tor. Kurz darauf setzte sich Christian Freissmuth elegant gegen zwei Gegner durch und schiebt zu Bosansky, der aus 20 Metern schießt, aber der Torwart hält den Ball sicher fest. So gab es nach einer Viertelstunde zwar ein leichtes spielerisches Übergewicht für Oberhöchstadt, die defensiven Seulberger waren aber bei ihren schnellen Kontern immer gefährlich. Danach entwickelte sich ein weiter ausgeglichenes Kampfspiel, das aber trotz des Einsatzes auf beiden Seiten immer fair blieb. Große Chancen blieben meist Mangelware, bis in der 37. Minute Seulberg die bis dahin gefährlichste Szene hatte: Der Seulberger Stürmer auf rechts zieht den Ball in die Mitte und der Ball wird durch die Verteidigung an den eigenen Pfosten gelenkt. Anschließend gab es auch den schönsten Angriff der SGO, Dennis Winter spielte herrlich mit der Hacke auf Bosansky, der auf Dirk Seibert weiterleitete, der an der Strafraumecke nur mit einem Foul zu bremsen war. Der Freistoß von Bosansky blieb jedoch in der Mauer hängen. Ein weiterer Freistoß von Bosansky von halbrechts wurde gerade noch zur Ecke geklärt, sodass es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause ging. Nach der Pause tat sich die SGO schwer, gegen die nun offensiver eingestellten Seulberger wieder ins Spiel zu finden. Kurz nach der Pause tauchte Seulberg zweimal gefährlich vor dem SGO-Tor auf, einen Schuss kann Daniel Ernst gerade noch entschärfen. Auf nun regennassem Boden geriet die SGO deutlich mehr unter Druck. Dann jedoch hatte in der 62. Minute Dirk Seibert die große Chance zum Führungstor: Seiber ließ zwei Gegenspieler aussteigen, aber der unbedrängte Schuss aus zehn Metern ging hoch über das Tor. Kurz darauf erneut ein Freistoß von Bosansky, der aus 40 Metern in den Strafraum spielt. Der Torwart konnte aber in höchster Not zur Ecke klären.
Dann in der 66. Minute die 1:0-Führung für Seulberg: Bei einem Konter über rechts wurde der Ball lang auf die linke Seite gespielt. Der Stürmer stand völlig frei und konnte rechts an dem herausstürzenden Keeper Ernst vorbei ins Tor schieben. Nun war also die SGO gefordert und musste ein Tor erzielen. Die größte Chance dazu hatte nur drei Minuten später Freissmuth. Einen Freistoß von Bosansky aus 30 Metern konnte der Torwart nur abklatschen, Freissmuth bekam den Abpraller vor die Füße und schob quer, aber vor dem leeren Tor konnten zwei Verteidiger den Ball gerade noch zur Ecke klären. Erneut kam Hoffnung beim zahlreichen Oberhöchstädter Anhang auf, als sich Spielertrainer Misin Zejneli einwechselte und direkt ein wenig Schwung über links brachte.
Aber in der 81. Minute erzielte Seulberg mit dem 2:0 die Vorentscheidung. Der sonst sichere Torwart Ernst vertändelte den Ball im eigenen Strafraum, der gegnerische Stürmer schiebt quer und sein Mitspieler brauchte nur noch in das leere Tor einzuschieben. Anschließend machte die SGO mehr Druck auf das Seulberger Tor und plötzlich gab es einige große Torchancen: Dirk Seibert schoss aus fünf Metern knapp neben das Tor und ein Fallrückzieher von Dennis Winter aus fünf Metern ging über das Tor. Ein Tor wollte jedoch nicht mehr fallen, sodass es beim insgesamt nicht unverdienten 2:0 für Seulberg blieb. Obwohl es für beide Mannschaften um viel ging, blieb das Spiel immer fair. Ein kleiner, wenn auch schwacher, Trost war der anschließende 1:0-Sieg der zweiten Mannschaft bei der Zweitvertretung der Gastgeber. Insgesamt konnte die zweite Mannschaft die Saison auf einem erfreulichen vierten Platz beenden, auch wenn damit der Relegationsplatz drei knapp verpasst wurde.