SPD: „Steht KfB nur für Kronberg für (die wohlhabenden) Bürger?“

Kronberg. – „Die KfB wendet sich erneut gegen die Schaffung bezahlbaren Wohnunraums“, kritisiert die SPD eine Pressemitteliung der Wählergemeinschaft. „Dabei schätzt sie Bebauung und Bevölkerungsstruktur der Stadt falsch ein und empfiehlt Menschen, die sich die hohen Mieten oder gar ein Eigenheim nicht leisten können oder keine Wohnung finden: Sollen sie doch nach Frankfurt ziehen!“, stellt die SPD-Pressesprecherin, Gabriela Rossbach fest. Fakt sei, in Kronberg fehlen Wohnungen für Gering- und Normalverdiener. „Um auch für die überwiegende Mehrheit der Normalverdiener Wohnraum zu schaffen, hat die Koalition aus SPD, CDU und UBG seit Jahrzehnten geplante Bauvorhaben vorangetrieben“, erläutert sie. „Gebaut werden kann aber nur auf städtischen Flächen, und die seien nun einmal rar: Das Bahnhofsareal, das Gelände der SGO an der Altkönigstraße und Teile des Grünen Weges“, zählt sie für die SPD Kronberg auf. Damit seien die Möglichkeiten für bezahlbare Wohnungen begrenzt. „Die KfB kann also gerne fordern, dass die Stadt sich ,auf wenige neue Stadtentwicklungsgebiete beschränken soll‘ – die Beschränkung ist eine Tatsache.“ Die KfB speche sich außerdem gegen Mehrfamilienhäuser aus. Für eine Bebauung in eine dem Stadtbild angemessenen Höhe sprächen jedoch, dass dann auf ein und derselben Grundfläche nicht nur eine Familie, sondern mehrere Familien und/oder Wohnparteien leben können und für ein Mehrfamilienhaus weniger Bäume gefällt und weniger Grünflächen geopfert werden müssen als für mehrere Einfamilienhäuser.

„Die Bebauung beispielswiese im Talweg zeigt, Obstwiesen und Grünflächen verschwinden – für Privatbauten für jeweils eine Familie“, so Rossbach. „Mehrfamilienhäuser können ökologisch nachhaltig gebaut werden, mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz, der auch im verbauten Zustand klimafördernd wirkt.“ Das „grüne Argument“ der KfB ziehe nicht. In Kronberg werde derzeit sehr viel gebaut: Ausschließlich Einfamilienhäuser von Privatbesitzern. Bei Grundstückspreisen von 1.200 Euro pro Quadratmeter sei diese Variante nur für besonders Wohlhabende und reiche Erben erschwinglich.

„Kronberg soll eine Stadt für alle bleiben und nicht ein Rückzugsort für Wenige“, fordert sie für die SPD. „Wer Urbanität sucht, der zieht nach Frankfurt“, so Dr. Jochen Eichhorn von der KfB. Kronberg sei jedoch eine Stadt und kein Dorf, stellt Rossbach fest. „In Kronberg gibt es viele Geschäfte und Unternehmen mit Mitarbeitern. Es gibt mehr als 100 Vereine, die das Stadtleben prägen, aber Probleme haben, Nachwuchs zu finden. Vor allem, weil junge Menschen und Normalverdiener kaum oder gar keinen Wohnraum finden. Kronberg braucht das Gewerbe, nicht zuletzt für Gewerbesteuereinnahmen“, argumentiert Rossbach. „Kronberg soll eine vielfältige Stadt für alle Schichten bleiben.“ Die Miet- und Kaufpreise in Frankfurt scheine Dr. Eichhorn nicht zu kennen. „In Frankfurt ist Wohnraum so knapp wie in Kronberg und noch teurer. Wir verstehen Dr. Eichhorns Aussage so: ,Wer es sich nicht leisten kann, in Kronberg zu wohnen, soll eben woanders hinziehen.‘“ Die KfB sei „eine Interessensvertretung für die wenigen sehr Wohlhabenden. Anscheinend wollen einige von diesen unter sich bleiben, ohne die störende überwiegende Mehrheit der Normal-Kronberger mit normalen Einkommen in normalen Wohnungen oder dem Elternhaus“, mutmaßt sie. Die SPD abschließend: „Wir Sozialdemokraten setzen uns weiter mit ganzer Kraft für eine soziale Stadt für alle ein.“ (mw)



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