Kronberg (meg) – Vergangenen Sonntag fand die 13. Kelter-Tour zwischen dem Main und dem Taunus statt. Auch zwei Keltereien in Kronberg nahmen daran teil und zeigten, wie der Lieblingssaft der Deutschen frisch hergestellt werden kann. Die Kelterei Herberth im Kronthal stellte für Demonstrationszwecke eine alte Packpresse aus dem Jahr 1910 auf. Diese verwertet bis zu 200 Kilogramm Äpfel in einer Stunde und man kann an ihr sehr gut zeigen, wie früher der Apfel in den Saft verwandelt wurde. Als erstes werden die Äpfel in einem Sammelbehälter gewaschen und anschließend in einer Mühle in kleine Stückchen zerkleinert. Das zerkleinerte Obst fällt in einen weiteren Sammelbehälter und wird per Hand in Presstücher gedrückt. Diese Presstücher werden durch Holzplatten gestapelt und der Saft herausgepresst. Hier durften auch die Besucher fleißig mithelfen und so ihren eigenen Süßen pressen. Diese Arbeit ist allerdings sehr aufwendig und die gute, alte Packpresse wurde von der modernen Bandpresse abgelöst. Die moderne Presse kann bis zu drei Tonnen Äpfel in einer Stunde verarbeiten und ist damit eindeutig effektiver. Auch die Kelterei Herberth verarbeitet ihre die Äpfel aus Kronberg und Umgebung mit einer solchen Bandpresse. „Sehr wichtig bei der Herstellung von gutem Apfelsaft ist, dass Äpfel sehr frisch sein müssen. Denn nur frisch lassen sie sich gut pressen. Deshalb legen wir darauf auch besonders viel Wert“, erklärt Georg Herberth. Doch auch wer sich nicht selbst an die Presse stellen wollte, konnte bei einem Glas Apfelwein die Sonne genießen und nebenbei am Apfelquiz teilnehmen.
Auch die Straußwirtschaft Krieger nahm an der Kelter-Tour teil und stellte die positiven und vielseitigen Eigenschaften der Äpfel vor. Der Apfel besteht zum größten Teil aus Wasser und enthält kaum Eiweiße oder Fette. Dafür aber über 30 Vitamine, sodass durch den Verzehr die körpereigene Abwehr gestärkt wird. Die Herstellung des Apfelsafts erfolgte beim Obsthof Krieger durch die Pasteurisieranlage IMF Pasteur 250. Diese Anlage sorgt für eine schonende Pasteurisierung von Fruchtsäften. In der Straußwirtschaft konnte man sich ebenfalls gemütlich hinsetzten und eine Pause einlegen. Neben dem beliebten Apfelsaft und dem Apfelwein, wurden auch Fruchtsäfte, Liköre und Obstbrände zum Verkauf angeboten. Wer nicht nur Durst, sondern auch Hunger verspürte, konnte sich mit Bratwürsten, Bretzeln und Kuchen stärken. Wer noch mehr über den Apfel lernen wollte, konnte die Kelter-Route weiter erkunden, eine Radtour über Kronberg bis nach Kelkheim oder nach Bad Homburg unternehmen. Die verschiedenen Keltereien liegen auf einer Strecke, die die Sportlichen ohne Probleme abfahren konnten. Doch auch ohne Radtour war der Besuch der Kelterei Gaststätten ein schönes Sonntagserlebnis.