Treffen zur Maiandacht

Ziel des Trefffpunktkreises der kfd-Kronberg-Schönberg war die Marienkapelle auf dem Holzberg bei Kransberg. Foto: privat

Kronberg

Kultur/Soziales

Schönberg (kb) – Wie vieles im Treffpunkt der kfd Kronberg-Schönberg, ist die jährliche Maiandacht liebgewonnene Tradition geworden. Seit vielen Jahren überlegt und plant Gabi Müller diesen besonderen Nachmittag bis in den Abend hinein und überrascht die Treffpunktkreis-Mitglieder immer wieder neu mit ihren schönen Ideen. Viele unterschiedliche Plätze in der Natur, Bildstöcke, Wegkreuze, Marienkapellen, Pilgerstrecken in der näheren und weiteren Umgebung hat die Gruppe dadurch kennengelernt. So auch in diesem Jahr.

Gestartet wurde Richtung Usingen. Das Wetter spielte mit, die Sonne schien und die war dementsprechend gut. Am verabredeten Treffpunkt traf die Gruppe auf Joachim Pauli, Diakon in der Pfarrei Sankt Franziskus und Klara im Usinger Land, vielen noch gut bekannt durch seine Zeit in Kronberg. Ein kurzer Weg führte die einen per pedes, die anderen mit dem Auto zum diesjährigen Ziel, die Marienkapelle auf dem Holzberg bei Kransberg, wo sich zur Überraschung auch die ehemalige gute Seele, Frau Kreisl aus dem Pfarrbüro St. Peter und Paul mit ihrem Mann anschloss.

Bevor der im Wehrheimer Wald entsprungene Holzbach nördlich von Kransberg auf die Usa trifft, passiert er den Holzberg. Auf seinem Gipfel thront eine kleine Kapelle, der Gottesmutter Maria gewidmet. Sie liegt mitten im dichten Wald innerhalb eines Ringwalles aus dem frühen Mittelalter und ist lediglich über einen steilen Feldweg zu erreichen.

Obwohl dieses so versteckt liegende Gotteshaus von Ortsunkundigen kaum zu entdecken ist, handelt es sich um eine von Gläubigen häufig besuchte Kapelle, in/an der Maiandachten und andere Gottesdienste gefeiert werden. Wenn sich die Menschen vor dem Kirchengebäude versammeln und im durch die Baumkronen hindurch scheinenden Sonnenlicht ihre Messe feiern, während Vogelgezwitscher den Gesang der Gläubigen begleitet, mag sich vielleicht mancher dem Herrgott noch ein bisschen näher fühlen als in einem geschlossenen Kirchenschiff.

Die Kapelle beherbergt ein, in einer kunstvollen Umrahmung gehaltenes Gemälde, vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Das mit der Aufschrift „O Maria ohne Erbsünde empfangen bitte für uns“ versehene Bild stellt Maria mit Kind und den Kopf eines Kindes dar, das als Johannes, der Sohn der Elisabeth gedeutet wird (Johannes der Täufer).

Die Kirche ist einer der bedeutendstes Wallfahrtsorte im Usinger Land und hat Tag und Nacht geöffnet. Wallfahrtstag ist der 15. August, das Fest Mariä Himmelfahrt. Regelmäßig wird zu Weihnachten in der Marienkapelle die Hirtenmesse gehalten, hierbei wird das Innere der Kirche durch hunderte von Kerzen stimmungsvoll beleuchtet.

Nach der Besichtigung der Kapelle und der einen oder anderen Erzählung zu deren Geschichte, begann die Maiandacht mit einem gemeinsamen ‚Meerstern ich dich grüße‘. Nach dem Segen für die Gruppe und deren Familien beendete Margarita Kopp den Nachmittag mit dem Sologesang „Ave Maria“ von Franz Schubert. Nach der geistigen Stärkung machte sich langsam ein leichtes Hungergefühl bemerkbar. Auch dafür hatte Gabi Müller gesorgt und einen Tisch in einem gemütlichen Restaurant reserviert, von wo aus sich die kfd-Gruppe nach einem guten Essen, guten Gesprächen und mit guter Laune auf den Heimweg nach Kronberg machten.



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