Hochtaunus/Kronberg (kb) – Bis Ende März soll nach Angaben der Sozialdezernentin und Kreisbeigeordneten Katrin Hechler die Jugendhilfeeinrichtung DRK Campus in Kronberg mit 30 vorgehaltenen Plätzen geschlossen werden. Die unbegleiteten Flüchtlinge in der Einrichtung wurden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) rund 24 Monate lang betreut (wir berichteten ausführlich im Frühjahr letzten Jahres). „Die temporären Unterkünfte waren zum damaligen Zeitpunkt unumgänglich. Anders hätten die vielen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die zu uns kamen, nicht untergebracht und betreut werden können“, erklärt dazu Hechler.
Die 290 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Kreis, die ohne Eltern in den Landkreis gekommen waren, werden nun nach und nach volljährig. Sie können, soweit kein weiterer Jugendhilfebedarf mehr besteht, in ein eigenverantwortliches Leben entlassen werden. Da die regulären Unterbringungsmöglichkeiten für all die jungen Geflüchteten nicht ausreichten, war der Kreis zum Zeitpunkt der Flüchtlingswelle gezwungen, Liegenschaften anzumieten, um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen und rund um die Uhr sozialpädagogisch zu betreuen.
In der Kronberger Einrichtung waren rund zwanzig hauptamtliche Helferinnen und Helfer des DRK unablässig im Einsatz und haben sich vorbildlich um die Jugendlichen gekümmert. „Die Bedingungen zum Zeitpunkt des Flüchtlingsstroms waren nicht einfach, aber wir haben es geschafft, eine gut organisierte Jugendhilfeeinrichtung auf die Beine zu stellen. Wir als Rotes Kreuz helfen dort, wo wir gebraucht werden und stellen unser Know-how gerne zur Verfügung“, sagt DRK-Kreisvorsitzender Jürgen Banzer.
Weil die Einrichtungen nicht mehr ausgelastet sind, werden bis Ende März 2018 weitere Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Kreis rückgebaut. Gleichzeitig werden die jungen Volljährigen auf ihrem Weg in eine größere Selbstständigkeit mit Hilfe von befristeter ambulanter Unterstützung begleitet. Damit sollen bislang erreichte positive Wege gestärkt werden. Derzeit hat der Landkreis noch 156 junge Menschen untergebracht, viele davon sind bereits volljährig.
„Der Herbst 2015 hat uns gezeigt, wie eng wir mit dem Roten Kreuz im Sinne unserer Ideen zusammenarbeiten müssen und dies auch erfolgreich können. Dass wir zum damaligen Zeitpunkt so schnell und effektiv agieren konnten, ist der schnellen und unkomplizierten Hilfe des DRK zu verdanken und ein tolles Beispiel für eine erfolgreiche Integration“, so Katrin Hechler.