VdK fordert Ausbau der Pflegestützpunkte

Hessen. – „Die Versorgung pflegebedürftiger Menschen ist eine der zentralen sozialpolitischen Herausforderungen in ganz Deutschland“, sagt Paul Weimann, Landesvorsitzender des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai. Im Jahr 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen dem Demografieportal der Bundesregierung zufolge von jetzt etwa 3 Millionen auf voraussichtlich mehr als 3,6 Millionen steigen.

Der VdK hat sich erfolgreich für ein flächendeckendes Netz von Pflegestützpunkten in Hessen eingesetzt: Seit 2017 hat jeder Landkreis und hat jede kreisfreie Stadt eine Anlaufstelle für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. „Das war ein erster wichtiger Schritt, reicht aber angesichts der zu erwartenden demografischen Entwicklung nicht aus. Vor allem in einwohnerstarken Landkreisen sind weitere Pflegestützpunkte notwendig“, erklärt Paul Weimann.

Der VdK begrüßt deshalb, dass das Hessische Ministerium für Soziales und Integration den Ausbau des Angebots plant – durch zusätzliche Pflegestützpunkte und neue Außenstellen der zentralen Stützpunkte. Erweitert werden soll zudem das Aufgabenspektrum der Beratungsstellen. Künftig sollen Bürgerinnen und Bürger dort schon präventiv Information und Beratung finden. „Der VdK sieht darin eine gute Maßnahme, die Versorgung Pflegebedürftiger zu verbessern – vor allem in ländlichen Regionen“, sagt Paul Weimann. Entsprechende Initiativen und Planungen gibt es bereits, so zum Beispiel im Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Main-Kinzig-Kreis. „Die Politik muss jetzt die Weichen dafür stellen, dass weitere Landkreise diesem Beispiel möglichst schnell folgen können“, betont Paul Weimann. Auch in Thüringen sieht der VdK dringenden Handlungsbedarf. Dort wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen in den kommenden Jahren nach Angaben des Thüringer Landesamts für Statistik von derzeit etwa 94.000 auf voraussichtlich rund 120.000 im Jahr 2035 steigen. Daher appelliert der Verband an die thüringische Landesregierung, einen verbindlichen Zeitplan für die Einrichtung von Pflegestützpunkten in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt vorzulegen. Nur so sei eine zeitnahe Umsetzung zu gewährleisten. „Auch zur Unterstützung pflegender Angehöriger muss die Landesregierung ein flächendeckendes Angebot in Thüringen sicherstellen“, so Paul Weimann.



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