Veranstaltungsreihe zum Umgang mit schwerer Krankheit und Tod

Hochtaunuskreis. – In einer Veranstaltungsreihe im Rahmen der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“ rückt die Initiative der hospizlichen und palliativen Hilfen im Hochtaunuskreis die letzte Zeit im Leben eines Menschen in den Mittelpunkt. In der Initiative arbeiten verschiedene Akteure der stationären und ambulanten Hospize, der Hochtaunusklinik, des SAPV – Teams, der Pflege, des Landratsamtes und der Städte und Gemeinden zusammen.

Die geplanten Events sind für alle gedacht, die sich mit dem Thema Krankheit und Sterben auseinandersetzen: Angehörige und Freunde von Sterbenden, Hospizhelfer, medizinische Fachkräfte, aber auch Menschen, die sich selbst mit schwerer Krankheit oder dem Ende ihres Lebens konfrontiert sehen. Um Hilfe und Anregungen zu geben, hat der Arbeitskreis Initiative zur hospizlichen und palliativen Betreuung im Hochtaunuskreis neben seiner Beratung Veranstaltungen organisiert, die Orientierung bei diesem schwierigen Thema bieten sollen. „Sterben gehört zu unser aller Leben“, sagt Sozialdezernentin Katrin Hechler. „Wir müssen darüber reden und den Sterbenden und ihren Angehörigen helfen.“

Den Auftakt der Reihe macht am 16. März die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Hochtaunuskreises. In einer Infoveranstaltung stellt sie sich dem Thema Tod und schweren Erkrankungen in der Familie. Kinder reagieren oft sehr sensibel auf Veränderungen in der Familie und leiden unter Schuldgefühlen, wenn es ihren Eltern schlecht geht. Es ist deshalb wichtig, dem Kind deutlich zu machen, dass es keinerlei Anteil am Entstehen einer Krankheit hat. Der Umgang damit sollte in der Familie offen angesprochen werden. Die Wahrheit kann entlasten. Auf längere Zeit bleiben Veränderungen nie verborgen. Die Veranstaltung findet am 16. März von 9 bis 17 Uhr in der Beratungsstelle, Benzstraße 11, Bad Homburg, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Information bei Christine Veldenz-Rahn (E-Mail: christine.veldenz-rahn[at]hochtaunuskreis[dot]de) oder Peter Joh (E-Mail: peter.joh[at]hochtaunuskreis[dot]de) oder unter Telefon 06172/999-3900. Gleich am 22. März wird im Kino in Neu-Anspach, Schubertstaße 1, der Film „Meine Schwestern“ von Lars Kraume gezeigt. Darin geht es um eine junge Frau, die mit einem Herzfehler geboren wird und, nun dreißigjährig, ahnt, dass sie eine weitere Operation nicht überleben wird. Sie geht auf eine letzte Reise, begleitet von ihren Schwestern. Ein Rückblick auf ein Leben und Sterben im Beziehungsgeflecht einer liebenden Familie. Veranstalter ist der Bad Homburger Hospiz-Dienst, Infos gibt es bei Helgard Kündiger, Telefon 06172/8686868. Der Eintritt ist frei, Beginn ist um 19.30 Uhr.

Für den 29. April hat die Hospizgemeinschaft Arche Noah Hochtaunus in der evangelischen Kirche Schmitten/Arnoldshain, Kirchgasse 15, ab 19 Uhr einen Musikabend mit Balladen, die berühren, organisiert. Am 7. Juni informiert das Palliativteam Hochtaunus in der Reihe „Sterben lernen“ über „Das Prinzip Trost“. Patienten und Angehörige wissen oft nicht, wie sie mit dem Sterben umgehen können woraus Trost und Kraft erwachsen können. Anregungen gibt Professor Walther Ch. Zimmerli von der Humboldt-Universität Berlin. 16 bis 18 Uhr im Sinclair-Haus in Bad Homburg, Löwengasse 15. Eintritt frei. Infos unter 06172/4997630. Die Pantomime „Das Leben- eine lebendige Begegnung mit dem Tod“ kommt am 1. Oktober in die Bonifatiuskirche, Ostpreußenstraße, nach Friedrichsdorf. Das Stück ist eine Einladung, den Tod in das Leben aufzunehmen. Beginn um 17 Uhr, Eintritt frei. Veranstalter ist der Hospizdienst Friedrichsdorf.

Die „Charta zur Betreuung Schwerstkranker und Sterbender Menschen“ ist eine bundesweite Initiative. Im September 2015 wurde sie vom Hochtaunuskreis und acht seiner Kommunen unterzeichnet. Die Unterzeichner verpflichteten sich, die Situation schwerstkranker Menschen, ihrer Familien und den ihnen Nahestehenden zu verbessern. Seit der Unterzeichnung hat der Arbeitskreis zur palliativen Versorgung vieles auf den Weg gebracht. Das Netzwerk unter der Führung von Sozialdezernentin Katrin Hechler beruht auf vier Säulen, der psychosozialen, der pflegerischen, der medizinischen und der spirituellen. Ambulante Hospizdienste sind mit Ärzten, Psychologen, besonders ausgebildeten Pflegekräften, stationären Hospizen, der Palliativstation der Hochtaunusklinik und dem Palliativteam Hochtaunus vernetzt. Der Pflegestützpunkt des Hochtaunuskreises berät kostenlos und leitet Ratsuchende an andere Mitglieder des Netzwerkes weiter.

Das Netzwerk trifft sich alle zwei Monate, bespricht immer wieder neue Initiativen und Ideen, und setzt so die Ziele der Charta für Sterbende kontinuierlich und beharrlich um. Für das kommende Jahr hat sich das Netzwerk als ein Projekt vorgenommen, Menschen in „Letzte-Hilfe-Kursen“ im sicheren und angemessenen Umgang mit Sterbenden auszubilden. Eine umfassende Broschüre über die Arbeit des Arbeitskreises zur palliativen Versorgung gibt es beim Pflegestützpunkt des Kreises unter 06172-9995172 oder per E-Mail an pflegestuetzpunkt[at]hochtaunkreis[dot]de.



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