Vordertaunus meets Vorderharz

Die 50 Mitglieder des Fördervereins des Kreisarchivs Hochtaunuskreis und des Bad Homburgers Vereins für Geschichte und Landeskunde waren auf Spurensuche im Vorderharz,

Foto: privat

Hochtaunus (kb) – Kürzlich begaben sich rund 50 Mitglieder des Fördervereins des Kreisarchivs Hochtaunuskreis und des Bad Homburgers Vereins für Geschichte und Landeskunde auf Spurensuche in den Vorderharz, um hier Gemeinsamkeiten zwischen beiden Landstrichen aufzuspüren. Zu ihrem „Basislager“ hatte die Reisegruppe das Residenzstädtchen Ballenstedt auserkoren, das bekanntlich seit 1988 eine intensive und nach wie vor sehr lebendige Städtepartnerschaft zu Kronberg unterhält. Weitere Anknüpfungspunkte waren die imposanten Schlösser in Wernigerode und Stolberg. Hier residierten einst die Grafen von Stolberg, welche im 16. Jahrhundert durch Heirat auch über die Grafschaft Königstein im Taunus herrschten. So übernimmt noch heute der amtierende Fürst Alexander von Stolberg-Roßla die Schirmherrschaft über das alljährliche Königsteiner Burgfest. Ein weiterer Haltepunkt auf der viertägigen Fahrt war das ehemalige Zisterzienserkloster Michaelstein bei Blankenburg. Hier erfuhren die Exkursionsteilnehmer von der Rechtshistorikerin und Leiterin des Bad Homburger Geschichtsvereins Frau Prof. Barbara Dölemeyer, dass die eigentlich friedliebenden Mönche des Klosters im 17. und 18. Jahrhundert in heftigem Streit mit den Landgrafen von Hessen-Homburg wegen des Hofguts Winningen bei Aschersleben lagen. Die Auseinandersetzung wurde damals bis vor das Reichskammergericht getragen.

Weitere Ziele der hochinteressanten Busreise, die neben Frau Prof. Dölemeyer der Leiter des Kreisarchivs, Gregor Maier, sowie Kreisarchivar Peter Maresch ausgearbeitet hatten, waren die berühmte Burg Falkenstein im romantischen Selketal, auf der sehr wahrscheinlich große Teile des Sachsenspiegels abgefasst wurden, der als bislang älteste in deutscher Sprache erhaltene Rechtssammlung gilt, sowie die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg mit ihren unzähligen Fachwerkhäusern und die über tausendjährige ottonische Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode mit der frühsten Nachbildung eines Heiligen Grabs in Jerusalem auf deutschem Boden.



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