Waschbär auf Terrasse am Schafhof gesichtet

„Aufgeweckt durch unseren anschlagenden Retriever nachts um 3 Uhr entdeckten wir diesen nächtlichen Besucher, einen Waschbären, auf unserer Terrasse“, erzählt Oliver Reis. „Weder durch den bellenden Hund noch durch das Licht auf der Terrasse ließ er sich stören, sondern tat sich am Vogelfutter und einem Meisenknödel gütlich.“ Wen wundert es, sind die Waschbären doch Allesfresser und ernähren sich zu ungefähr 40 Prozent von pflanzlicher Kost, zu 33 Prozent von Weichtieren und zu 27 Prozent von Wirbeltieren. Auch in Hessen sind sie auf dem Vormarsch, da sie als sehr anpassungsfähig gelten. „Wir fanden ihn einfach nur süß“, so Reis. Längst wird aufgrund der rasanten Waschbärenzunahme auch in Hessen über den Waschbären viel diskutiert, inzwischen stehen die possierlichen Tiere auch auf der Abschussliste der Jäger. Der Waschbär ist eigentlich in Nordamerika heimisch. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist er auch auf dem europäischen Festland, dem Kaukasus und Japan vertreten, nachdem er dort aus Gehegen entkommen war oder ausgesetzt wurde. Waschbären sind überwiegend nachtaktive Raubtiere und leben vorrangig in gewässerreichen Laub- und Mischwäldern. Da sie sich jedoch gut anpassen können, inzwischen auch in Bergwäldern, Salzwiesen, und wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, urbanen Gebieten wie dieser hier, der in Nähe des Schafhofs gesichtet wurde. Der Waschbär ist übrigens der größte Vertreter der Familie der Kleinbären. Typisch für den Waschbären sind das ausgeprägte haptische Wahrnehmungsvermögen der Vorderpfoten und die schwarze Gesichtsmaske. Außerdem verfügt der kleine Bär über ein ziemlich gute Gedächtnis. In Versuchen konnten sich Waschbären noch nach drei Jahren an die Lösung einer früher gestellten Aufgabe erinnern.
Foto: privat



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