Weinleserekord im Rathausgarten

Bei der Lese 2018 gab es jedoch nur strahlende Gesichter – die Ernte-Mannschaft war so schnell fertig wie noch nie, brauchte sie doch diesmal keine Trauben auszusortieren.

Fotos: privat

Kronberg (kb) – Zum Jahrtausendwechsel hatte der Aktionskreis Lebenswerte Altstadt Kronberg mit 59 Rebstöcken der Rotweinsorte „Regent“ im Rathausgarten die 250 Jahre unterbrochene Weinbautradition in Kronberg wiederbelebt. Das Weinbergteam des Altstadtkreises arbeitete seither jedes Jahr mit gleicher Intensität rund um die Weinstöcke, hatte aber zur Lesezeit im Herbst recht unterschiedliche Ergebnisse.

Von 30 bis 170 Liter schwankte die Traubensaftmenge und der Zuckergehalt betrug zwischen 630 und 980 Oechsle. Frostnächte in der Blütezeit, Mehltau und Traubenfäule bereiteten jedes Jahr große Sorgen und es waren Lesen dabei, da lagen mehr aussortierte Trauben am Boden, als gesunde in den Erntebottichen.

„Bei jedem leckeren Glas Wein habe ich inzwischen auch großen Respekt vor der Leistung und der Risikobereitschaft der Winzer – hängt deren finanzielles Leben doch von den Launen der Natur ab!“, gibt Manfred Bremen, der Leiter des Altstadtkreis-Weinbergteams zu. Bei der Lese 2018 gab es jedoch nur strahlende Gesichter – die Ernte-Mannschaft war so schnell fertig wie noch nie, brauchte sie doch diesmal keine Trauben auszusortieren. Damit die Trauben auch alle in die Bottiche passten, mussten sie zusammengepresst werden – auch das erste Mal in 18 Jahren. Seit der Frühjahrssonne wurde das Wachsen der Reben mit steigendem Optimismus beobachtet. Während der Sommerhitze erwachte dann die Sorge, ob die Trauben die Dürrezeit überstehen. Die bereits vorgesehene Bewässerung der Rebstöcke wurde dann wegen der städtischen Aufforderung Wasser zu sparen, abgesagt. Die Trauben sahen gesund aus, aber es schien der Saft nachzulassen. Was dem diesjährigen Apfelmarkt in der Altstadt ein frühes Ende bereitete, tat den Trauben im Rathausgarten gut: die Regenmassen haben die Trauben nochmals einen kräftigen Schluck nehmen lassen. Und ebenso glücklich haben die Altstadt-Winzer nach der Lese einen Schluck vom roten Regent genommen. Doch die größte Freude hatten sie nach dem Entrappen ihrer Trauben beim Winzerfreund Helmut Schmitt in Guldental, der für 205 Liter Traubensaft exakt 1020 Oechsle im Becherglas feststellte – zum ersten Mal gleich zwei „Schallmauern“ durchbrochen!

Wahrlich ein schöner Abschluss für den Altstadtkreis in seinem 25. Jubiläumsjahr.

Mit diesen Ausgangsdaten reift nun ein besonderer Qualitätsjahrgang im Guldentaler Weinkeller, der nicht verkauft, sondern von Bürgermeister und Altstadtkreis bei ausgesuchten Gelegenheiten verschenkt wird.

Was für ein Genuss!

Wahrlich ein schöner Abschluss für den Altstadtkreis in seinem 25. Jubiläumsjahr, diese herrlich einladende Ernte.

Weitere Artikelbilder



X