Widerspruch gegen Tempoerhöhung in der Friedrichstraße

Kronberg. – Circa 20 Anwohner der Friedrichstraße, der Elternbeirat für die Elternschaft der Altkönigschule und für die Elternschaft der Viktoriaschule, für die Elternschaft der Kita „Villa Racker-Acker“ und für die Elternschaft der Kita „Rappelkiste“ haben beim Regierungspräsidium Darmstadt und der Abteilung III – Regionalplanung, Bauwesen, Wirtschaft und Verkehr, Widerspruch gegen die Erhöhung des Tempolimits in der Friedrichstraße/Kronberg eingelegt. Initiiert wurde diese von der Grünen-Stadtverordneten, Anja Weinhold, selbst Mutter eines Schülers der Viktoriaschule. In dem Brief an den dort zuständigen Dr. Helmuth Beck schreiben sie:

Sehr geehrter Herr Dr. Beck,

mit Betroffenheit, ja Bestürzung, haben wir, die Anwohner und Anlieger der Friedrichstraße in Kronberg im Taunus feststellen müssen, dass im August ohne vorherige Ankündigung die Tempobeschränkung von 30 km/h für einen Teil der Friedrichstraße aufgehoben wurde.

Aus unserer Sicht ist diese Maßnahme weder nachvollziehbar noch sinnvoll – sie ist sogar gefährlich. Denn der Abschnitt Friedrichstraße zwischen Einmündung Ricarda-Huch-Straße und Kreuzung Oberhöchststädter Straße/Le-Lavandou-Straße ist: für viele Grundschüler der Viktoriaschule (Friedrichstraße 47) Schulweg, für viele Schüler/Lehrer der Altkönigschule (Le-Lavandou-Straße 4) Fuß- und Radweg zur Schule,

für viele Familien täglicher Weg zur Kita „Villa Racker-Acker“, für viele Familien täglicher Weg zur Kita „Rappelkiste“, für viele Anwohner unverzichtbarer Parkraum (linker und rechter Fahrbahnrand), für viele Radfahrer Verbindung ins Ortszentrum von Oberhöchstadt, für viele Pendler während der Hauptverkehrszeit der Weg zum S-Bahnhof (via Ricarda-Huch-Straße/de-Ridder-Straße), auf beiden Straßenseiten für den öffentlichen Nahverkehr Haltepunkt und gelegentlich für landwirtschaftlichen Schwerverkehr Verbindung von/nach Oberhöchstadt.

Damit ist der tägliche Schulweg für Kinder, ob nun zu Fuß oder per Rad, ohnehin eine Herausforderung. Ihre Entscheidung, den Autofahrern in dieser insgesamt schon unübersichtlichen Verkehrssituation nun eine aus unserer Sicht unangemessene Geschwindigkeit zu erlauben, erhöht die Unfallgefahr für alle Verkehrsteilnehmer erheblich. Bisher gab es in diesem Bereich nur wenige Unfälle, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass dies bisher eine Tempo 30 km/h Zone war. Aus unserer Sicht steigt die Unfallgefahr durch die vorgenommene Erhöhung des Tempolimits erheblich. Zudem unternahmen und unternehmen die Kronberger Elternvertreter zahlreiche Anstrengungen, die Elternschaft zu bestärken, die Kinder zu Fuß zur Schule zu bringen oder selbstständig laufen zu lassen. Ihre Maßnahme torpediert diese ehrenamtlichen Bemühungen!

Aus diesen Gründen legen wir, die Unterzeichner, als Mütter und Väter, Anwohner, Schüler- und Elternvertreter hiermit aufs Schärfste und in aller Form Widerspruch gegen die Erhöhung des Tempolimits von 30 km/h auf 50 km/h im oben genannten Abschnitt der Friedrichstraße in Kronberg im Taunus ein.

Im Interesse der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere aber der Schülerinnen und Schüler von Altkönig- und Viktoriaschule als auch der Kinder und Familien der Kindertagesstätten „Villa Racker-Acker“ und „Rappelkiste“ fordern wir außerdem, die kurzfristige Wiederherstellung der Tempozone 30 km/h auf der Friedrichstraße. Der Lokalpresse konnten wir im Nachgang entnehmen, dass auch die Stadt Kronberg selbst mit der Entscheidung ihrer Behörde nicht einverstanden ist. Wir bitten daher außerdem, uns die Gründe für eben diese darzulegen – uns Betroffenen fiel und fällt auch nach längerer Diskussion kein einziger Grund ein, der für eine Tempoerhöhung spricht. Da diese Maßnahme zum ungünstigsten Zeitpunkt – nämlich zu Beginn des neuen Schuljahres – umgesetzt wurde, erhoffen wir uns baldmöglichst Reaktion von Seiten Ihrer Behörde. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist mit Bestimmtheit der gemeinsame Nenner unserer jeweiligen Standpunkte. Daher wäre ein persönlicher Austausch mit Ihnen vor Ort aus unserer Sicht zielführend, hilfreich und wertvoll für alle Beteiligten. (mw)



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