„Wir wollen wieder in unsere Kita“

„Wir wollen wieder in unsere Kita“ riefen die rund 50 Kinder der städtischen Kindertagesstätte Pusteblume Bürgermeister Temmen entgegen, als dieser die laut trötende Schar samt ihrer Eltern im Kronberger Ratssaal empfing. Die „Pusteblume“ wird als einzige Kronberger Kita nun schon in der drittenWoche komplett bestreikt, ein Zustand, der die betroffenen Familien mittlerweile an planerische und finanzielle Grenzen bringt. Daher folgten viele Familien dem Aufruf des Elternbeirats, das Gespräch mit dem Bürgermeister zu suchen, um dem Rathauschef direkt mitzuteilen, wie der Streik die Familien belastet. Denn neben der täglichen Organisation einer Alternativbetreuung, die ohne Vernetzung und Unterstützung der Eltern untereinander, ohne Omas und Opas und den angebotenen Notdienst der Stadt nahezu unmöglich wäre, ist es auch die Tatsache, Gebühren zu zahlen und dafür keine Leistung zu erhalten, die die Eltern ärgert. Darüber hinaus müssen Urlaubstage und damit beispielsweise der gemeinsame Jahresurlaub als Familie geopfert werden und Chefs um Verständnis ob planerischer Unsicherheit am Arbeitsplatz gebeten werden – auch eine Last dieses Streiks, der allein auf den Schultern der betroffenen Eltern liegt. Zwar zeigten sowohl Bürgermeister Temmen als auch Marion Bohn-Eltzholtz und Angelika Hartmann als Vertreterinnen des Fachbereichs Soziales, Kultur & Bildung der Stadtverwaltung Verständnis für die Situation der Eltern, eine Lösung des Problems läge aber außerhalb des Einflussbereichs der Stadt Kronberg, betonten sie. Eine Gebührenrückerstattung wie von vielen Eltern gefordert, ist laut Temmen außerhalb des rechtlich Möglichen, man prüfe aber Alternativen, um die Eltern zumindest ein Stück weit zu entschädigen. Auch sagte der Rathauschef zu, das Thema Kita-Streik verstärkt im Rahmen seiner Funktion zusammen mit anderen Bürgermeistern auf übergeordneter Ebene mit Nachdruck anzubringen, damit die angespannte Situation der Familien im Streit zwischen den Tarifparteien nicht untergeht. Denn wie der überregionalen Presse zu entnehmen ist, haben in den vergangenen zwei Wochen beide Verhandlungspartner keine Gespräche geführt, ein Ende des Streikes ist somit immer noch nicht absehbar.
Foto: privat



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