40. Jubiläum des Kirchenchors St. Vitus – ein großer Erfolg

Mit großer Leidenschaft präsentierten sich der Chor St. Vitus und der Katholische Kirchenchor St. Josef aus Frankfurt-Eschersheim. Foto: privat

Kronberg (lie) – „Music! that all persuading art“ („Tonkunst, in Wunderkraft bewährt!“), so heißt es in der Kantate zu St. Cäcilia, HWV 124, von Georg Friedrich Händel, die am Sonntagabend in der katholischen Kirche St. Vitus von dem Kirchenchor der Gemeinde zu Gehör gebracht wurde, und die zahlreich erschienenen Zuhörer konnten sich in diesem Stück sowie dem danach folgenden Hauptwerk des Abends, dem „Dettinger“ Te Deum HWV 283 (ebenfalls von Händel) sogleich vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage überzeugen. Das große Chorkonzert, das traditionell jedes Jahr am ersten Advent in der Gemeinde stattfindet, stand an diesem Sonntag auch im Zeichen des 40 Jahr-Jubiläums des Chores der Kirchengemeinde. Dieser wurde 1976 von Hannelore Süßer gegründet, die ihn auch viele Jahre lang leitete. Seit 2003 hat die Leitung des Chores von St. Vitus Roswitha Bruggaier, die auch an diesem Abend die musikalische Leitung übernahm. Unterstützt wurde der Chor bei dem umfangreichen Händel-Programm, das neben dem Chor auch ein kleines Orchester sowie drei Solisten erforderte, von dem Katholischen Kirchenchor St. Josef aus Frankfurt-Eschersheim (der ebenfalls von Roswitha Bruggaier geleitet wird) und einem Barockorchester. Die Solisten an diesem Abend waren Wolfgang Kistner, Altus, Ralf Emge, Tenor, sowie Franz-Peter Huber, Bass.

Das grandiose, feierliche Te Deum mit seinen stimmgewaltigen, donnernden Chören und Lobeshymnen, zu Glanz und Festlichkeit gebracht von Pauken und Trompeten, komponierte Händel im Sommer 1743 aus Anlass des Sieges des englischen Königs George II. in der Schlacht bei Dettingen am Main gegen die Franzosen im österreichischen Erbfolgekrieg. Dieser Sieg löste in England einen Sturm nationalistischer Begeisterung aus, und nach der Rückkehr des Königs nach England wurde das Werk am 27. November in Anwesenheit seiner Majestät während des Sonntagsgottesdienstes in der Kapelle von St. James Palace in London uraufgeführt.

Am 27. November 2016 nun, also auf den Tag genau 273 Jahre später, sorgten Roswitha Bruggaier und ihr Ensemble gemeinsam mit den Solisten für eine bestimmt ebenso gelungene Aufführung, die sich durch eine gute Klangbalance zwischen Instrumental- und Vokalstimmen auszeichnete und neben den grandiosen fortissimo-Tutti-Stellen und großen Chören auch die idyllisch-sanften, kammermusikalisch-intimen Solisten-Stellen dieses vielseitigen Werkes gut einfing. Zu bemerken war hier vor allem das große Engagement aller Beteiligten und die Leidenschaft, mit der sich der Chor von St. Vitus an seinem großen Jubiläum präsentierte. Hoffentlich wird er dem Kronberger Kulturleben noch lange als große Bereicherung erhalten bleiben und noch viele weitere großartige Adventskonzerte gestalten!



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