Ehemaliger Rathauschef Wilhelm Kreß feiert 70. Geburtstag

Wilhelm Kreß feierte gestern, 27. Mai, seinen 70. Geburtstag. Foto: Archiv

Oberhöchstadt (mw) – Der ehemalige Rathauschef, Wilhelm Kreß, ist Mittwoch, 27. Mai, 70 Jahre alt geworden. Kreß hatte das Amt des Bürgermeisters für die Stadt Kronberg 18 Jahre inne, als er im Jahr 2008 am Ende seiner dritten Amtszeit entschied, in den Ruhestand zu gehen. Zu seinem großen Empfang zum 60. Geburtstag vor zehn Jahren wurde sein Engagement für die Stadt Kronberg und darüber hinaus von allen Seiten gewürdigt. „Auch wenn Sie noch nicht im Rathaus übernachtet haben, gehen Sie oft an die Grenzen der Leistungsfähigkeit und stellen in vielen Fällen die Gesundheit oder auch die eigenen Interessen hinten an, und für diesen Einsatz danken wir Ihnen“, hatte Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann damals in ihrem Grußwort betont. Gerold Dieke, der damalige Regierungspräsident, ließ die Geschehnisse Revue passieren, an denen der gebürtige Westfale Wilhelm Kreß maßgeblich mitgewirkt hat, wie die Einrichtung des Stadtmuseums, des Museums Kronberger Malerkolonie sowie den Bau der Jugendzentren, den Ausbau der Kinderbetreuung sowie die Sicherung der Burg für die Kronberger Bürger, als ein Privatmann sie kaufen wollte, aber auch die Ansiedlung von Accenture. „Darauf können Sie stolz sein“, betonte Dieke. „Sie sind wohl keine typisch rheinische Frohnatur“, fügte Dieke damals schmunzelnd hinzu, und brachte damit auf den Punkt, was Klaus Temmens Vorgänger ausmacht: „Ich bin mir ganz sicher, dass Sie ein ernsthafter, seriöser und pflichtbewusster Mensch sind, der durchaus Emotionen zeigen kann, nämlich dann, wenn ihrer Überzeugung nach ohne Sachkenntnis entschieden wird.“

Wilhelm Kreß hat die Interessen der Burgstadt zu jeder Zeit engagiert und hartnäckig vertreten, als wandelndes Lexikon, was Zahlen und Fakten betrifft, konnte ihm so schnell keiner etwas vormachen.

Im Mai 2009 war dem Oberhöchstädter aus den Händen des damaligen Landrats Jürgen Banzer auch der Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht worden. „Sie haben sich in all den Jahren, in denen Sie Verantwortung für die Stadt Kronberg getragen haben, vorbildlich eingebracht“, lobte er in dieser Feierstunde. „Sie haben sich über die Vereine hinaus für die Rechtspflege engagiert. Nicht jeder in Ihrer Funktion bringt diesen Einsatz, den Sie gebracht haben“, erläuterte der Landrat die Beweggründe für die Ehrenbriefverleihung. Für Kreß als auch seine Gattin war es in all den Berufsjahren selbstverständlich gewesen, sich auch in den Vereinen, beispielsweise im Gesangverein oder in den vier Partnerschaftsvereinen, einzubringen. Darüber hinaus hatte Kreß noch als ehrenamtlicher Richter im Frankfurter Amtsgericht gewirkt. Auch nachdem sich Kreß aus seinem Amt als Rathauschef verabschiedet hat, ist es zwar ruhiger um ihn geworden, weil er nicht mehr tagtäglich in der Öffentlichkeit steht, aber ruhig ist er dennoch nicht: Zumindest nicht, wenn es um die Belange der ökumenischen Diakoniestation geht, die dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Seit 25 Jahren ist Kreß dort Mitglied im Förderverein, seit vier Jahren nun auch als ihr erster Vorsitzender: „Das Pflegeteam macht einfach extrem gute Arbeit und deshalb ist es eine große Freude, mich für den Förderverein der Diakoniestation einzusetzen.“ Der Förderverein bezahlt die Leistungen, die nicht über die Pflegekasse abgerechnet werden können, aber dafür sorgen, dass die Pflege menschlich bleibt, weil Zeit genug auch für ein Gespräch ist, erläutert er.

Für den Altbürgermeister sind die Vereine ohnehin ein wichtiger Motor dieser Stadt und die „wesentlichen Kulturträger“. Wen wundert es da, dass er sich, wenn auch nicht so aktiv wie bei der Diakoniestation, insgesamt in 20 Vereinen der Stadt als Mitglied „tummelt“. Für den überzeugten Sozialdemokrat ist die SPD auch heute noch, „trotz einiger Höhen und Tiefen“, die passende Partei.

Am Samstag gibt der Jubilar von 11 bis 13 Uhr im Haus Altkönig einen Empfang, bei dem auch einige der Vereinsvertreter erwartet werden. „Der Nachmittag gehört dann meiner Familie“, sagt er, der sich schon auf ein Wiedersehen mit seinem Sohn und seiner Tochter, die beide nicht in Oberhöchstadt leben, freut.



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