Elf Familien kümmern sich um die Tschernobyl-Kinder

Gut angekommen: Die diesjährigen Gastkinder aus Olmany Foto: privat

Kronberg (kb) – Seit Mittwochnachmittag den 15. Juni sind zum 21. Mal 20 weißrussische Kinder mit ihren beiden Betreuern zu Gast in elf Kronberger Familien. Die Kinder wurden von ihren Gastfamilien mit Spannung erwartet. Für vier Familien ist es das erste Mal, dass sie Gastkinder aufnehmen, dementsprechend groß war die Anspannung in der Familie. „Wie sieht unser Gast aus und wird sich dieses Kind bei uns in der Familie wohlfühlen, werden wir uns gut verständigen können?“ Das sind einige der Fragen die immer wieder gestellt werden, berichtet Christiane Pless, vom Caritas-Ausschuss, die seit vielen Jahren die Erholungswochen für die Kinder organisiert. Für die neuen Kinder seien die ersten Tage besonders schwierig, da man sich in einer fremden Umgebung und mit Menschen die eine andere Sprache sprechen zurechtfinden muss. Aber auch für die Familien die ihre Gastkinder schon kennen, sei die Spannung groß gewesen, erzählt sie, denn schließlich hat man sich ein Jahr nicht gesehen. Wie haben sich die Kinder verändert, werden sie sich auch in diesem Jahr bei uns wohl fühlen? Natürlich waren die Kinder erst einmal sehr müde von der Reise, da sie schon um drei Uhr Nachts von Olmany, ihrem Heimatort, zum Flughafen nach Minsk aufgebrochen waren. Die Gruppe wurde von ein paar Eltern begleitet, die die Kinder am Flughafen den Betreuern übergeben haben.

Nach der Ankunft haben sich alle Familien in den Jugendräumen von St. Vitus Oberhöchstadt getroffen. Hier hatte man die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens der Gruppe mit ihren Gastfamilien.

Die Gasteltern konnten dann gemeinsam mit ihren Schützlingen schon etwas Kleidung für die kommenden Tage in der eigens dafür eingerichteten kleinen Kleiderkammer aussuchen. In den Jugendräumen findet auch die tägliche Betreuung der Kinder von 7.30 bis 17 Uhr statt. Die Betreuung übernehmen die weißrussischen Betreuer und ehrenamtlichen Helfer der Arbeitsgruppe Caritas St. Vitus. Die Helferinnen versorgen die Kinder mit Milchprodukten und frischem Obst vom Hofgut Meier. Gleich am Freitag fand die Vitaminübergabe statt. In Oberhöchstadt werden die Vitamine zentral angeliefert für noch drei weitere Gruppen mit Tschernobyl Kindern. Dr. Ruland vom Lions Club Königstein bittet jedes Jahr Pharmafirmen um Spenden von hochwertigen Vitaminpräparaten, die die schlechte Ernährung der Kinder während der Wintermonate kompensieren sollen. In diesem Jahr wurden Vitamine im Wert von 70.000 Euro gespendet.

In dieser Woche waren die Kinder bereits bei Zahnarzt Dr. Gutting zur Kontrolle und Behandlung der Zähne und bei Optik Flach wurden die Augen einiger Kinder kontrolliert. Eines der Kinder bekommt eine neue Brille.

Samstag werden alle Kinder mit ihren Gastfamilien beim Deutschen Roten Kreuz in Oberhöchstadt zu Gast sein. Der Ortsverband lädt nun schon seit vielen Jahren die Tschernobyl- Kinder mit ihren Familien für einige Stunden ein. Die Kinder sind noch bis 10. Juli in Oberhöchstadt: Einige schöne Programmpunkte warten auf Sie.



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