Erholungsurlaub für 13 Kinder aus Weißrussland hat begonnen

Der erste Ausflug aus dem weißrussischen Olmany führte die Gastkinder mit ihren Betreuerinnen in den Opel-Zoo. Foto: privat

Oberhöchstadt (kb) – Seit Mittwochnachmittag, den 25. Juni sind zum neunzehnten Mal 13 weißrussische Kinder mit ihren beiden Betreuern zu Gast in zehn Kronberger Familien. Die Kinder wurden von ihren Gastfamilien mit Spannung erwartet. Für eine Familie ist es das erste Mal, dass sie ein Gastkind aufnehmen. „Dementsprechend groß war die Anspannung“, so die Vorsitzende des Caritasausschusses der katholischen Pfarrgemeinde St. Vitus, Christiane Pless. „Wie sieht unser Gast aus und wird sich dieses Kind bei uns in der Familie wohlfühlen, werden wir uns gut verständigen können? Das sind einige der Fragen, die immer wieder gestellt werden.“ Für die neuen Kinder seien die ersten Tage besonders schwierig, da man sich in einer fremden Umgebung und mit Menschen, die eine andere Sprache sprechen, zurechtfinden muss. „Aber auch für die Familien, die ihre Gastkinder schon kennen war die Anspannung groß, denn schließlich hat man sich ein Jahr nicht gesehen“, erzählt sie . Natürlich waren die Kinder erst einmal sehr müde von der Reise, da sie schon um zwölf Uhr nachts von Zuhause losgefahren waren. Nach der Ankunft haben sich alle Familien in den Jugendräumen von St. Vitus Oberhöchstadt getroffen. Hier hatte man die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens der Gruppe mit ihren Gastfamilien und Betreuern.

Die Gasteltern konnten dann gemeinsam mit ihren Schützlingen schon etwas Kleidung für die kommenden Tage aussuchen. „Die Gemeindemitglieder haben mit mir eine Kleiderkammer eingerichtet, sodass die Kinder in der Zeit ihres Aufenthaltes mit Kleidung und Schuhen ausgestattet werden können“, berichtet sie. In den Jugendräumen findet auch die tägliche Betreuung der Kinder von 7.30 Uhr bis 17 Uhr statt. Die Betreuung übernehmen die weißrussischen Betreuer und ehrenamtliche Helfer der Arbeitsgruppe Caritas St. Vitus. Die Helfer versorgen die Kinder mit Milchprodukten und frischem Obst vom Hofgut Meier. Am Freitag hat die Gruppe eine Führung im Opel -Zoo gemacht und dabei allerhand Interessantes über Giraffen, Erdmännchen, Elefanten und Co. erfahren. Am Montag durften sich die Kinder im ökumenischen Oberurseler „An-zieh-eck“ auch Kleidung aussuchen. Für die kommenden dreieinhalb Wochen sind noch viele Aktivitäten geplant. In dieser Woche werden die Kinder zum Zahnarzt Dr. Gutting zur Kontrolle und Behandlung ihrer Zähne gehen und bei Optik Flach werden ihre Augen kontrolliert. Falls nötig werden die Kinder in der Augenarztpraxis Dr. Niermann und Dr. Matterstock-Gaschermann behandelt. Samstag werden alle Kinder mit ihren Gastfamilien beim Deutschen Roten Kreuz in Oberhöchstadt zu Gast sein.

Der Ortsverband lädt nun schon seit zwölf Jahren die Tschernobyl-Kinder mit ihren Familien für einige Stunden ein. Ausflüge zur Kronberger Burg, an den Rhein und ins Taunuswunderland sind auch schon vorbereitet. Clown Klinki hat einen Besuch der Kinder ebenfalls fest versprochen. Zum 19. Mal organisiert die Arbeitsgruppe Caritas St. Vitus den Erholungsaufenthalt. Die Kinder kommen aus dem immer noch hochverstrahlten Dorf Olmany an der ukrainischen Grenze zirka 220 Kilometer vom Unglücksreaktor entfernt.

Der dreieinhalbwöchige Erholungsurlaub in der Gemeinde soll die Abwehrkräfte der Kinder stärken. „Durch die liebevolle Aufnahme in den Gastfamilien und die große Unterstützung aus der Gemeinde werden es für die Kinder unvergessliche Wochen sein“, da ist sich Christiane Pless sicher und bedankt sich heute schon bei allen Unterstützern aufs Herzlichste. (mw)



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