Oberhöchstadt (kb) – Die Tschernobyl Katastrophe liegt 30 Jahre zurück. Für die Bevölkerung in Weißrussland, die in verstrahlten Gebieten lebten, sind die Folgen nach wie vor spürbar. In Olmany einem weißrussischen Dorf an der ukrainischen Grenze zirka 220 Kilometer von Tschernobyl entfernt, ernährt sich die Bevölkerung hauptsächlich von hochbelasteten Lebensmitteln, die sie selbst anbauen. Rund um das Dorf sind die Böden verstrahlt. Wie in den ländlichen Gegenden üblich, haben fast alle Familien Vieh und das Gemüse wird in den Gärten für den Jahresbedarf angebaut. Bei Einkommen von zirka 150 Euro im Monat ist das die Lebensgrundlage der Familien. Besonders Kinder sind von dieser Situation stark betroffen. Um diesen Kindern die Möglichkeit zu geben sich von der Strahlenbelastung zu erholen, lädt die Arbeitsgruppe Caritas St. Vitus Kronberg-Oberhöchstadt seit 1996 einmal im Jahr Kinder ein. Die Gruppengröße variiert zwischen 16 und 20 Kindern. „In unserem gesunden Klima und durch die Ernährung mit unbelasteten Lebensmitteln werden die Abwehrkräfte der Kinder gestärkt“, erläutert Christiane Pless vom Caritas-Ausschuss St. Vitus.
Im kommenden Jahr erfolgt die Einladung der Kindergruppe vom 31. Mai bis 25. Juni. Um den Kindern den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten werden nun Familien gesucht, die ein oder zwei Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren aufnehmen. Damit kein Heimweh bei den Kindern aufkommt, trifft sich die Gruppe mit ihren beiden weißrussischen Betreuern wochentags in den Jugendräumen der katholischen Kirche in Oberhöchstadt. Die Kinder können von 7.30 Uhr bis 17 Uhr betreut werden.
Die Reisekosten, die Betreuerkosten, die Krankenversicherung ebenso die Ausflüge werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Ein Informationsabend wird im Januar stattfinden. Wer Interesse hat, Kinder bei sich aufzunehmen, kann sich bei Christiane Pless unter der Telefonnummer 06173-64898 anmelden. Christiane Pless beantwortet gerne alle Fragen.