„Havanna – New Orleans Connection“ begeistert im Altkönig-Stift

Noch nicht lange zusammen, aber eine Band mit viel Potential auf der Bühne des Altkönig-Stifts: Leonel Fernandez Ortega, Klarinette, Gerhard Joos, Trompete, Walter Haimann, Piano, Willi Eberhardt, Bass, und Tommie Harris, Schlagzeug.

Foto: Wittkopf

Kronberg (pf) – Fünf gestandene Jazz-Musiker brachten Freitagabend das Publikum im gut besuchten Festsaal des Altkönig-Stifts zum Swingen. „Havanna – New Orleans Connection“ nennt sich die „Leonel Fernandez Ortega Band“. Sie spielt noch nicht lange gemeinsam, hatte am Freitag erst ihren vierten Auftritt in dieser Formation, sagte Leonel Fernandez Ortega, will aber weiter zusammen musizieren.

Der Namensgeber der Band stammt aus Havanna, hat nach dem Abitur am dortigen Konservatorium klassische Klarinette und später Saxophon studiert, war während seiner Militärzeit in verschiedenen Orchestern tätig und danach Klarinettist im „Orchester de la Habana“ und im „Orchester Sinfonica Nacional Cuba“. Er spielte aber schon damals auch in Bands, hat er doch ebenfalls kubanischen Tanz und Percussion am „Instituto Folklorica National“ in Havanna studiert.

Der Musiker beherrscht nicht weniger als 18 Instrumente, lebt seit 1989 in Deutschland und gibt höchst erfolgreich Unterricht. Einige seiner Schüler haben bereits erste Preise im Wettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen. Zu seinen erwachsenen Schülern gehört Dr. Werner Klesczewski, einer der Ärzte im Altkönig-Stift, auf dessen Initiative der Auftritt jetzt zustande kam, denn ihm liegt, wie er bekennt, diese Musik am Herzen.

Mit dem bekannten Klassiker „I Can’t Give You Anything but Love“ begann der Jazz-Abend und das Publikum im Altkönig-Stift erwies sich nach jedem Solo als ausgesprochen applaudierfreudig. Trompete spielte ebenso engagiert wie routiniert Gerhard Joos, der zu den regionalen Musikgrößen im Jazz zählt, ebenso wie der am Steinway-Flügel sitzende Jazz-Pianist Walter Haimann, der Bassist Willi Eberhardt und der Schlagzeuger Tommie Harris. Der aus Birmingham, Alabama (USA) stammende Musiker, der in den frühen 70er-Jahren nach Europa und nach Deutschland kam, begleitete schon viele namhafte Jazzgrößen wie Gene „Mighty Flea“ Conners, und begeisterte sein Publikum Freitagabend auch als Sänger mit „Mack the Knife“, dem durch Louis Armstrong weltberühmt gewordene „What a Wonderful World“ und „All of me“.

Aber auch Leonel Fernandez Ortega spielte nicht nur Klarinette und Saxophon, sondern erwies sich ebenfalls als wunderbarer Sänger. Mit viel Gefühl intonierte er das berühmte „Guantanamera“, ein Lied aus seiner kubanischen Heimat, und später „Bésame mucho“, einen nicht weniger bekannten Song aus Mexiko.

Jazzliebhaber kannten wohl jedes der Stücke, die Freitagabend von der „Havanna – New Orleans Connection“ gespielt wurden. „Sweet Georgia Brown“ fehlte ebenso wenig im Programm wie die Evergreens „Cheek to Cheek“, „Do you know what it means to miss New Orleans“, „Bei mir bist du schön“ oder „On the Sunny Side of the Street“. Mit „Take the ‚A’ Train“ ging der beschwingte Jazz-Abend zuende. Und Gerhard Joos bedankte sich bei allen Zuhörerinnen und Zuhörern mit den launigen Worten: „Sie waren das beste Publikum, das wir heute Abend hatten.“



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